Papiertiger

Der Papiertiger: Ring der O

 
   
   
   
   
   
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Rice, Anne
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Risikobewusster konsensueller SM

Der Papiertiger ist eine Enzyklopädie des Sadomasochismus, zusammengestellt von Datenschlag. Hier erklären wir Begriffe aus dem SM-Bereich und stellen sie in den Zusammenhang der sadomasochistischen Subkultur und ihrer Traditionen.



Schmuckstück, inspiriert von dem Ring, den die Hauptfigur in Geschichte der O trägt. Nach der Darstellung in der ersten Verfilmung werden von verschiedenen Herstellern Nachbildungen dieser Ringe vertrieben; der Ring stellt in der heterosexuellen Subkultur einen der bekanntesten Erkennungs-codes dar.

Im Buch heisst es über den Ring:

Der Mann hielt ihr nun eine Holzkette mit lauter gleichen Ringen hin und bat sie, daraus einen Ring zu wählen, der an ihren linken Ringfinger paßte. Es waren sonderbare Eisenringe, innen mit Gold gerandet; der breite, schwere, Reif, ähnlich der Fassung eines Siegelrings, aber hochgewölbt, trug in Nielloarbeit ein goldenes Rad mit drei Speichen, die spiralförmig gebogen waren, wie beim Sonnenrad der Kelten.1

In der Verfilmung wurde daraus ein Ring, an dem ein kleiner Ring befestigt ist. Diese Version ist es, die sich im deutschsprachigen Raum durchgesetzt hat. Das hier beschriebene Symbol findet sich dagegen im Emblem Project, The wieder.

Wer den Ring links trägt, gibt sich als Top, wer ihn rechts trägt, als Bottom zu erkennen (immer vom Träger aus gesehen). Diese Konvention leitet sich vermutlich vom Hanky-Code ab. Im Roman und seiner Verfilmung tragen dagegen sowohl O als auch Sir Stephen den Ring links. Auch die Bedeutung des Rings hat sich gewandelt. Im Buch ist er, von einer Frau getragen, das Zeichen, daß jeder eingeweihte Mann sie beliebig unterwerfen kann:

Grundsätzlich gibt der Ring, den sie tragen, mir, wie allen, die dieses Zeichen kennen, das Recht, über sie zu verfügen.

Heute hingegen gibt er höchstens an, dass der Träger oder die Trägerin sich für BDSM interessiert.

Ring der O

Der Ring der O ist anscheinend nur in der Subkultur im deutschsprachigen Raum bekannt, in Schlagzeilen Nr. 4 (September 1989) wird er erstmals erwähnt und abgebildet. Erster Hersteller war - noch vor der Erwähnung in den Schlagzeilen "Eisen-Jörg" (Jörg Hampel), der mit Jan Scheu das Design entworfen hat. Nach einer Schätzung aus Heft 25 auf unbekannter Grundlage trugen im Oktober 1995 etwa 3000 Leute einen Ring der O; inzwischen (2000) ist er in zahlreichen Variationen oft auch in ganz normalen Boutiquen oder bei fliegenden Händlern zu finden; der Preis liegt meist zwischen 15 und 40 Euro.

Literaturhinweise:

1 Réage, Pauline:
    Geschichte der O und Rückkehr nach Roissy  [Details]

 

Synonyme: O-Ring, Ring am Ring, Ring d'O

Auf diesen Eintrag verweisen: Codes, Geschichte der O, Links, Rechts, Subkultur

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Stand: 06.03.2002.

 

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