Papiertiger

Der Papiertiger: Emblem Project, The

 
   
   
   
   
   
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Der Papiertiger ist eine Enzyklopädie des Sadomasochismus, zusammengestellt von Datenschlag. Hier erklären wir Begriffe aus dem SM-Bereich und stellen sie in den Zusammenhang der sadomasochistischen Subkultur und ihrer Traditionen.


Nichtkommerzielles US-Projekt, das das allgemein einfach "Emblem" genannte BDSM-Erkennungszeichen herstellt und vertreibt (URL: members.aol.com/quagmyr/emblem.htm). Die Idee dazu entstand 1994 in einem AOL-Diskussionsforum, als ein Erkennungszeichen gesucht wurde, das unauffällig, dekorativ und nur innerhalb der SM-Subkultur bekannt sein sollte. Erste Prototypen gelangten 1995 in den Handel. Seit etwa 1997 hat das Emblem insbesondere im Internet große Bekanntheit und Beliebtheit erlangt.

BDSM-Emblem

Das Design folgt ursprünglich der Geschichte der O1, wo der Ring, den O trägt, folgendermaßen beschrieben wird:

Der Mann hielt ihr nun eine Holzkette mit lauter gleichen Ringen hin und bat sie, daraus einen Ring zu wählen, der an ihren linken Ringfinger paßte. Es waren sonderbare Eisenringe, innen mit Gold gerandet; der breite, schwere, Reif, ähnlich der Fassung eines Siegelrings, aber hochgewölbt, trug in Nielloarbeit ein goldenes Rad mit drei Speichen, die spiralförmig gebogen waren, wie beim Sonnenrad der Kelten.

Es handelt sich dabei nur um eine mögliche Interpretation dieser Beschreibung. Das Design ist außerdem in der keltischen Kunst gebräuchlich und heißt dort Triskele oder Triskelion.

Quagmyr schreibt zur Interpretation des Symbols:

Die drei Teile versinnbildlichen die unterschiedlichen Dreieinigkeiten des BDSM. Erstens die drei Anteile des BDSM selbst: B&D, D&S und S&M. Zweitens das dreiteilige Glaubensbekenntnis des BDSM-Verhaltens: Safe, Sane und Consensual. Drittens die drei Unterteilungen unserer Community: Tops, Bottoms und Switcher.

Diese dritte Symbolik verleiht den Löchern in jedem Drittel ihre Bedeutung. Da BDSM zumindest für einen Spielstil und im günstigsten Fall einen Liebesstil steht, versinnbildlichen die Löcher die Unvollständigkeit jedes Individuums im BDSM-Kontext. So "ganz" Individuen auch sein mögen, es bleibt eine Leere, die nur durch ein ergänzendes Anderes gefüllt werden kann. BDSM kann nicht allein praktiziert werden.

Die Ähnlichkeit mit einem dreiteiligen Yin-Yang-Symbol ist nicht zufällig. So wie die geschwungenen Umrisse von Yin und Yang für die fließende Grenze zwischen dem Ende des einen und dem Beginn des anderen stehen, so stehen die geschwungenen Umrisse hier für die fließenden Grenzen zwischen B&D, D&S und S&M.

Das Metall und die metallene Farbe des Medaillons steht für die Ketten oder Eisen des Dienens / Besitzens im BDSM. Die drei inneren Felder sind schwarz und feiern die kontrollierte dunkle Seite der BDSM-Sexualität.

Die geschwungenen Linien selbst kann man als stilisierte Darstellung einer ausholenden Peitsche ansehen, oder gar als Arm, der ein erotisches Spanking verabreicht. Der Kreis, der alles umschließt, versinnbildlicht natürlich die übergeordnete Einheit und die Einigkeit einer Community, die die ihren beschützt.

Literaturhinweise:

1 Réage, Pauline:
    Geschichte der O und Rückkehr nach Roissy  [Details]

 

Synonyme: Emblem, Quagmyr, Triskele, Triskelion

Siehe auch: Codes

Auf diesen Eintrag verweisen: Codes, Ring der O

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Stand: 20.07.2004.

 

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