Papiertiger

Der Papiertiger: Fisting

 
   
   
   
   
   
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Der Papiertiger ist eine Enzyklopädie des Sadomasochismus, zusammengestellt von Datenschlag. Hier erklären wir Begriffe aus dem SM-Bereich und stellen sie in den Zusammenhang der sadomasochistischen Subkultur und ihrer Traditionen.


Engl. für "Faustfick". Von manchen Autoren wird "Handballing" vorgezogen, da es weniger falsche Assoziationen weckt (im Deutschen ziemlich ungewöhnlich).
Einführen der Hand in den After oder die Scheide des Partners/der Partnerin. Sexualpraktik, die ein großes Maß an Zeit, Vorsicht, Verständnis und Vorbereitung erfordert, was wegen der martialischen Bezeichnung "Fisten" von Laien meist nicht vermutet wird. Behutsam und nach ausgiebigem Training ausgeführt ist es jedoch eine nicht nur schmerzlose, sondern ausgesprochen lustvolle Technik. Viele Faustficker schreiben ihr auch spirituelle Erfahrungen zu.

Für vaginales wie anales F gilt:

Der aktive Partner sollte dabei versuchen, das Geschehen so wenig wie möglich vorantreiben zu wollen - die Kontrolle liegt beim Passiven. Dieser lässt durch langsame Muskelentspannung das Eindringen der Hand Stück für Stück zu. Agiert der aktive Partner zu druckvoll, dann kommt es zu Verkrampfungen. Das richtige Tempo hat der Aktive dann gewählt, wenn er das Gefühl hat, die Hand würde vom Passiven "eingesogen". Dabei hilft es, den Druck langsam und vorsichtig zu variieren, damit der Passive die Möglichkeit hat, den gedehnten Schließmuskel zwischendurch etwas zu entspannen. Diese Pausen können zum Nachschmieren genutzt werden.

Im Gegensatz zu Fisting in Pornos (bei dem die Darsteller lange Übung haben und vor dem Casting Dehnungsübungen machen) sollte der Aktive weder hektische Fickbewegungen mit der Hand ausführen, noch diese mit möglichst viel Druck in den Körper versenken. Dies kann den Schließmuskel beschädigen - mindestens ist es für den Passiven ziemlich störend und verhindert die Entspannung, die für lustvolles Fisting wichtig ist.

Der Passive sollte sich möglichst entspannen. Dies fällt in der Regel durch bewußtes Atmen und eine Konzentration auf den Schließmuskel leichter, ist aber ein Stück weit Übungssache. Bei leichten Krämpfen sollte er den Aktiven bitten, ein Stück zurückzuziehen, kurz zu pausieren und es dann nochmal zu versuchen. Der Passive bestimmt, wie weit der Aktive in einer Session geht. Wenn es unangenehm wird sollte er keinen falschen Ehrgeiz an den Tag legen, sondern an dieser Stelle zunächst mal Schluss machen.

Anales Fisten
Der Schließmuskel wird dabei nur dann geschädigt, wenn man ihn überbeansprucht oder verletzt. Geht man langsam und vorsichtig vor, geizt nicht mit dem Gleitmittel und steigert sich nur in kleinen Schritten vom Bleistift zum Baumstamm, ist man auf der sicheren Seite. Allerdings kann der Muskel ein oder zwei Tage brauchen, um sich wieder ganz wie vorher anzufühlen.
Von Gleitmitteln mit betäubender Wirkung ist abzuraten, da evtl. Schmerzen ein sicheres Zeichen sind, an diesem Punkt aufzuhören.

Vaginales Fisten
Es sollte ein wasserbasiertes oder zumindest ein recht flüssiges Gleitmittel verwendet werden. Im Gegensatz zum Darm besitzt die Scheide keine Mechanismen, um darin klebende Gleitmittelrückstände wieder auszuscheiden. Vaseline o.ä. bleiben daher darin kleben und können Entzündungen begünstigen. Siliconöl (das Material für die Beschichtung von feuchten Kondomen) ist flüssig genug, um es in der Scheide zu verwenden und liefert Mikroorganismen keinen Nährboden. Es kann aber nicht so leicht ausgewaschen werden und kriecht daher noch längere Zeit aus dem Körper.
Die Entspannung der passiven Partnerin kann durch sanftes Massieren der Austrittsöffnung der Harnröhre gefördert werden.

Fisting ist keine genuine sadomasochistische Praktik trotz ihres martialischen Anscheins. Aufgrund der innigen Nähe und Hingabe, die sie vom Passiven erfordert, kann sie jedoch gut mit DS-Elementen besetzt sein. Dennoch ist F kein geeigneter Platz für Dominanz (s. Eintr.: Dominance and Submission)-Gebaren, hier gilt besonders die alte Regel "was nicht geht, geht nicht". Manche Menschen haben eine abweichende Anatomie, die F unmöglich macht - trotz aller Versuche und Dehnübungen.

Achtung, dieser Eintrag ist noch sehr unvollständig.

Siehe auch1 und Christa Keils Fisting-Anleitung unter www.yaud.de/dtl/fisting.html.

Um die gedehnte Muskulatur des Beckenbodens nach vaginalem Fisting wieder straff zu trainieren gibt es Übungen, die ursprünglich für Schwangere entwickelt wurden, sogenannte Kegelübungen. Kegelübungen sind Übungen für die Muskulatur im Beckenboden, die mehrere gute Wirkungen haben:

  1. Ursprünglich wurden diese entwickelt Frauen mit Problemen, den Harn zu halten oder mit Absenkungen der Gebärmutter nach Geburten entwickelt. Sie festigen die Muskulatur und verringern die Beschwerden.
  2. Nach Überdehnung der Muskulatur im Afterbereich nach zu ausdauernden Dehnungsspielen helfen diese Übungen bei Mann und Frau wieder "dicht" zu werden ;-)
  3. Bei Frauen steigern die Übungen durchaus etwas die sexuelle Empfindungsfähigkeit, sowie die Kraft der Vaginalmuskulatur.

Siehe auch http://www.frauenarzt-marburg.de/ssrueckbildung.htm.

Literaturhinweise:

1 Addington, Deborah:
    A Hand in the Bush: The Fine Art of Vaginal Fisting  [Details]

 

Synonyme: FF, Faustfick, Fisten, Fistfuck, Handballing

Auf diesen Eintrag verweisen: Analdildo, Dehnungsspiel, Flaschen, HIV, Salben, Sling

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Stand: 01.12.2003.

 

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