Der Papiertiger: Fetischismus |
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Der Papiertiger ist eine Enzyklopädie des Sadomasochismus, zusammengestellt von Datenschlag. Hier erklären wir Begriffe aus dem SM-Bereich und stellen sie in den Zusammenhang der sadomasochistischen Subkultur und ihrer Traditionen.
Von Krafft-Ebing, Richard eingeführter Begriff für eine sexuelle Vorliebe, die sich ausschließlich oder überwiegend nicht auf eine andere Person, sondern auf Körperteile (vor allem Fußfetischismus), Objekte (Schuhe, Pelz u.a.) oder bestimmte Gerüche richtet.
Über die Ursachen des F ist wenig bekannt,umso reicher ist die Geschichte der Forschung an Theorien. Der von der Wissenschaft (s. Eintr.: Forschung) häufig propagierte vereinzelte Fetischist, der an Beziehungen zu andern Menschen kein Interesse hat, scheint sehr selten zu sein; im Gegenteil hat sich im Rahmen der sadomasochistischen eine eigene fetischistische Subkultur gebildet. Die aktuelle (Stand 2000) medizinische Definition des L ist nach WHO im ICD-10 (Ziffer: 65.0)niedergeschrieben:
Gebrauch gegenständlicher Objekte als Stimuli für die sexuelle Erregung und zur sexuellen Befriedigung. Viele Fetische stellen einen Ersatz für den menschlichen Körper dar, z.B. Kleidungsstücke oder Schuhwerk. Andere gebräuchliche Beispiele sind Gegenstände aus Gummi, Plastik oder Leder. Die Fetischobjekte haben individuell wechselnde Bedeutung. In einigen Fällen dienen sie lediglich der Verstärkung der auf üblichen Wegen erreichten sexuellen Erregung (z.B. wenn der Partner ein bestimmtes Kleidungsstück tragen soll).Diagnostische Leitlinien
Fetischismus soll nur dann diagnostiziert werden, wenn der Fetisch die wichtigste Quelle sexueller Erregung darstellt oder für die sexuelle Befriedigung unerläßlich ist.
Fetischistische Phantasien sind häufig und stellen keine Störung dar, außer sie münden in Rituale aus, die so zwingend und inakzeptabel werden, daß sie den Geschlechtsverkehr beeinträchtigen und für die betroffene Person zur Qual werden. Fetischismus kommt fast ausschließlich bei Männern vor.
Forschungskriterien
A. Die allgemeinen Kriterien für eine Störung der Sexualpräferenz (F65) müssen erfüllt sein.
B. Der Fetisch (ein unbelebtes Objekt) ist die wichtigste Quelle sexueller Erregung oder für die sexuelle Befriedigung unentbehrlich.
Medizinisch wird der F immer noch als Störung erfasst. Der ICD-10 listet ihn als Ziffer F65.6 auch unter "multiple Störungen der Sexualpräferenz" auf:
Klinisch-diagnostische LeitlinienIn manchen Fällen liegen bei einer Person mehrere abnorme sexuelle Präferenzen vor, wobei keine im Vordergrund steht. Die häufigste Kombination besteht aus Fetischismus, Transvestitismus und Sadomasochismus.
Forschungskriterien
Die Wahrscheinlichkeit von mehr als einer abnormen Sexualpräferenz bei einem Individuum ist größer als erwartet. Für Forschungszwecke sollten die verschiedenen Präferenzen in ihrer relativen Bedeutung für die Betroffenen aufgelistet werden. Die häufigste Kombination ist Fetischismus mit Transvestitismus und Sadomasochismus.
Den Persönlichkeitsveränderungen zu denen auch der F gezählt wird attestiert der ICD:
[..] tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen zeigen. Sie verkörpern gegenüber der Mehrheit der betreffenden Bevölkerung deutliche Abweichungen im Wahrnehmen, Denken, Fühlen und in den Beziehungen zu anderen. Solche Verhaltensmuster sind meistens stabil und beziehen sich auf vielfältige Bereiche des Verhaltens und der psychologischen Funktionen. Häufig gehen sie mit einem unterschiedlichen Ausmaß persönlichen Leidens und gestörter sozialer Funktionsfähigkeit einher
F Neigungen scheinen eine Domäne der Männer zu sein; die Wissenschaft behauptet sogar, es gäbe keinen weiblichen F. Aus der Erfahrung der Subkultur läßt sich jedoch sagen, daß weiblicher F vorkommt, aber viel seltener als männlicher ist.
F wird im weiteren Sinn als Überbegriff für Leute, die gerne Lack-, Leder-und Latex Kleidung tragen oder tragen lassen, verwendet. Ein weniger medizinisch belasteter Begriff ist Lack&Leder.
Nichtklinische Fetischisten bilden seit je her eine Schnittmenge mit Sadomasochisten, (Willie, John, Bizarre) auch wenn eigentlich kein Zusammenhang zwischen dem Sadomasochismus und F besteht. Die dem F meist eigene Erhöhung und Bewunderung des fetischistischen Objekts geht jedoch häufig mit einer Bottom-Neigung einher. Dies läßt sich schon bei Sacher-Masoch, Leopold von erkennen.
Auf diesen Eintrag verweisen: Blue, Robert, Dress Code, DSM, Fesselspiele, Fetisch, Födophilie, Fußfetischismus, Gummizofe, High Heels, National Leather Association, Pornographie, Praktiken, reviseF65, Schwarz, WIITWD, Windelspiele, Zofe
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Stand: 10.09.2004.
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