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1. Januar 2000
Das deutsche Bundesministerium für Gesundheit setzt die Version 1.3 der "International Classification of Diseases" der WHO, ICD-10, zur Anwendung im Krankenhaus und in der vertragsärztlichen Praxis in Kraft. Alle ärztlichen Diagnosen müssen nach ICD-10 verschlüsselt an die Kassen weitergeleitet werden.
Die ICD hat die neuen Erkenntnisse im DSM-IV zum Sadomasochismus noch nicht übernommen. Wenn "die sadomasochistischen Betätigungen die hauptsächliche Quelle der Erregung oder für die sexuelle Befriedigung unerläßlich sind", soll die Kodierung F65.5 zum Einsatz kommen. Sadomasochismus ist unter "Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen" aufgeführt. Datenschutzrechtlich ist die neue Regelung - nicht nur unter Sadomasochisten - heftig umstritten.
(Website: www.informatik.fh-luebeck.de/icdger/)
(Website: http://www.dimdi.de/germ/klassi/icd10/aktuell.htm)
Januar 2000
BDSM Berlin e.V. wird als gemeinnützig und mildtätig anerkannt.
Unseres Wissens der erste SM-Verein, dem die Einstufung als "mildtätig" gelingt.
(Persönliche Mitteilung Kathrin Passig, BDSM Berlin e.V., März 2000)
Januar 2000
In Olten entsteht eine SM-Gruppe (www.smalheur.ch).
(Schlagworte 31. Januar 2000)
Januar 2000
Das Bezirksgericht Baden/Schweiz verurteilt eine 30jährige Domina zu einer Haftstrafe von 6 Monaten ohne Bewährung. Die in Österreich wohnhafte Mutter von zwei Kindern hatte im Auftrag ihres Zuhälters einem Freier unter Androhung, Ehefrau und Arbeitgeber über seinen Besuch zu informieren, einen Scheck über 1500 Franken und eine Schuldanerkennung über 500 Franken abgenommen. Der Freier hatte die Forderung aus Angst vor den Folgen akzeptiert. Zuhälter und Domina manipulierten den Scheck und lösten bei einer Bank 11500 statt 1500 Franken ein. Die Schuldanerkennung wurde auf 150.500 umgeschrieben. Anzeige erstattete der Gast erst, als der Zuhälter die gesamten 150.500 Franken einforderte.
(Schweizerische Depeschenagentur, 26. Januar 2000)
Januar 2000
Im Rahmen der Website bizarre-talk.org entsteht der SM-Nachrichtenservice SM-News.
Im Jahr 2000 werden nur 8 News veröffentlicht, 2001 29. Im Jahr 2002 wird die Domain sm-news.net angemeldet und es werden 744 Nachrichten veröffentlicht; später kommt die Domain sm-news.de hinzu. Quellen sind in erster Linie eigene Recherchen der Betreiber, aber auch die SWL-Liste und andere Newsdienste. Die Nachrichten werden über die Website, eine Mailingliste, einen Newsticker, WAP, iMode, und andere Wege verbreitet und können in fremde Websites eingebunden werden. 2003 wurden die News auf der Website durchschnittlich jeweils 100 bis 500 Mal gelesen.
(Persönliche Mitteilung Werner Niedermeier)
(www.sm-news.net)
8. Februar 2000
Die deutsche Tageszeitung BILD veröffentlicht innerhalb ihrer Serie "Die letzten Geheimnisse des Sex" unter dem Titel "Schmerz & Lust - Warum verlangen immer mehr danach?" einen Beitrag von Dr. Christoph Fischer zum Thema BDSM. Zitierte Sachverständige sind Prof. Hartmut Göbel, Chefarzt der Schmerzklinik Kiel, und Dr. Wolfgang Kröhn, ein Kieler Sexualwissenschaftler. "Sado-Maso", so Dr. Kröhn, sei erst dann pervers, "wenn etwas gegen den Willen des Partners geschieht, wenn einer der Partner körperlichen oder seelischen Schaden nimmt. Weil der Masochist sich dem Sadisten voll und ganz anvertraut, muss sich der Sadist immer in der Gewalt haben. Er darf die vereinbarten Grenzen nie überschreiten."
Der Artikel hebt sich positiv von BILD-Artikeln aus der Vergangenheit ab. Als Schönheitsfehler könnte man das Festhalten an gewissen Klischees - Lack/Leder/Latex bzw. Domina-Sklave - bewerten. Ein Hinweis auf die bestehende nichtkommerzielle sadomasochistische Subkultur fehlt.
(BILD 8. Februar 2000)
(Schlagworte 13. Februar 2000)
29. Februar 2000
Auf Antrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird das traditionsreiche "body modification ezine" (BME) im verkürzten Verfahren vor dem "Dreiergremium" als pornographisch und die Jugend "sittlich gefährdend" indiziert.
Auch wenn BME kein explizit sadomasochistisches Forum ist, finden sich doch sehr viele Beiträge, die als Informationsquellen für härtere Spiele unersetzlich sind. Die Indizierung hat unter anderem zur Folge, dass andere Internetprojekte keine Links zum BME mehr setzen dürfen.
(Schlagworte 8. August 2000)
(BPjS aktuell 3/2000)
4. März 2000
Die deutsche Tageszeitung "Frankfurter Rundschau" veröffentlicht unter dem Titel "Leben mit einer Bombe - Der Perverse verwandelt die als Kind erlittenen Misshandlungen zu feindseligen Sexual-Ritualen" einen Artikel zum Thema BDSM. Autor ist der Aachener Psychoanalytiker Micha Hilgers. Nicht die Abweichung von einem Normverhalten, sondern die Funktion der Praktiken seien entscheidend dafür, ob sexuelle Vorlieben Teil einer Perversion seien - so sei etwa Homosexualität keine Perversion, gewalttätige heterosexuelle Praktiken dagegen schon. Perversionen beinhalteten "zumeist drei wesentliche Faktoren: ein zwanghaftes Ritual, von dem nicht abgewichen werden darf, um psychische oder sexuelle Erregung zu erzielen; ein reales oder fantasiertes Risiko, zum Beispiel erwischt, bestraft oder körperlich beschädigt zu werden; und Feindseligkeit gegenüber dem Sexualpartner." Die sexuelle Befriedigung spiele dabei nur eine untergeordnete Rolle. Der Hass des Perversen äußere sich in einem weiteren typischen Merkmal: "Alle sogenannten 'normalen' sexuellen Verhaltensweisen werden als minderwertig, spießig und jenseits des wahren Genusses dargestellt. Der Perverse kehrt damit sein Wissen um die eigene Unterlegenheit und sexuelle Unsicherheit in einen scheinbar triumphalen Sieg um." Eines der "besonders tragischen Schicksale" sei der Masochismus, der "durch schwere körperlich-psychosexuelle Misshandlungen in der Kindheit oder Jugend" entstehe. Zitiert wird der amerikanische Psychoanalytiker und Perversionsforscher Robert Stoller.
Der Beitrag zeigt, dass die - veralteten und aus der Sicht der sadomasochistischen Subkultur kaum nachvollziehbaren - Perversionstheorien der Psychoanalyse nach wie vor lebendig sind.
(Frankfurter Rundschau 4. März 2000)
6. März 2000
Die erste Version der Datenschlag-Chronik des Sadomasochismus (DACHS) wird als HTML-Dokument mit einem Umfang von etwa 90 KB von Kathrin Passig (BDSM Berlin e.V.) und Wolf Deunan ins Internet gestellt.
24.-26. März 2000
In Würzburg findet die SKVdC-Frühjahrssitzung und Beiratssitzung der Leder-Community e.V. statt.
(wuerzburg.gay-web.de/lcwue/skvdc2000/)
25. März 2000
Im Rahmen des "Offenen Kanal Hamburg" wird die 64. und letzte "Radio Schwarzer Adler"-Sendung ausgestrahlt.
(Schlagworte 29. März 2000)
27. März 2000
In der Ausgabe 13/2000 des Nachrichtenmagazins "Spiegel" berichtet der Günter Stockinger in der Kategorie Wissenschaft/Körperkult unter der Überschrift "Freiwillig ins Folterstudio" über Body Modification.
Der Artikel beschreibt mehrere Personen, die Body Modification betreiben und zitiert als Fachleute einen Kriminalbiologen, forensische Psychiater, eine Anthropologin, einen Dermatologen, zwei Psychologinnen, einen Historiker und einen Psychiater. Ihre Aussagen reichen von "Indem sie sich körperlich zeichnen lassen, reklamieren sie ihre Koerper für sich zurueck" bis "krank machender Mist". Es findet sich ein Verweis auf den Sadomasochismus: "Die Kontrolle über den Schmerz ist den Folter-Fans wichtiger als ein möglicher sexueller Reiz. 'Mit Sadomasochismus', erläutert Benecke (der Kriminalbiologe), 'haben die meisten in der Szene nichts am Hut'". Der Artikel mischt sachliche Informationen mit Sensationsjournalismus. So wird Body Modification fast durchgehend als "Zeitgeist-Folterkünste", "Verstümmelung", "blutige Akte" und "Toben im eigenen Fleisch" bezeichnet. Zitate stammen überwiegend von "Experten", Praktizierende kommen nicht zu Wort.
(Spiegel 13/2000, S. 289-300)
März 2000
Der Versuch der Gießener Gruppe SMall, Anzeigen zu schalten, scheitert, da der Gießener Anzeiger sich nicht imstande sieht, Anzeigen solchen Inhalts abzudrucken. Die Gruppe müsse sich an andere Zeitungen wenden.
(Schlagworte 22. März 2000)
5. April 2000
RTL strahlt um 20.15 Uhr erstmalig den Fernsehfilm "Anna H. - Geliebte, Ehefrau und Hure" (BRD 2000, Regie: Michael Keusch) aus. Anna (Doreen Jung) arbeitet heimlich als Hure, wo sie eines Tages als Kunden ihren Ehemann trifft. Er möchte, dass sie ihn mit einen Tennisschläger schlägt, wobei sie einen Schleier trägt. Der scheinbar Unbekannten vertraut er seine Gedanken an, schließlich kommt es zu einer harmonischen Ehe.
(Quelle fehlt)
6. April 2000
Im deutschen Magazin "Stern" berichten Andreas Hutzler und Werner Mathes unter dem Titel "Wenn die Lust verrückt spielt" auf insgesamt zwölf Seiten über Fetischismus. Behandelt werden Gummi, Nylons, Windeln, nasse Kleidung und Transvestitismus sowie "Die Info-Börsen der Fetischisten" (Marquis und andere Zeitschriften). Ein ganzseitiges Interview mit dem Sexualforscher Erwin J. Haeberle schließt den Beitrag ab. An Theoretikern werden zitiert: Krafft-Ebing, der Frankfurter Sexualwissenschaftler Martin Dannecker, der Berliner Psychologe Max Dessoir um 1900, die US-Kulturhistorikerin Valerie Steele, der englische Sexualforscher Clavel Brand, Sigmund Freud und der Psychoanalytiker Reimut Reiche. Im folgenden Interview mit Dr. Haeberle äußert dieser: "Tatsächlich, der Anteil der Frauen ist sehr gering, wie bei allen sexuellen Ungewöhnlichkeiten. Männer sind psychisch viel labiler als Frauen - und dadurch gefährdeter."
Der Tonfall des Artikels ist skeptisch, aber nicht verständnislos. Die zitierten Fachleute scheinen willkürlich ausgewählt. Dr. Haeberle erweist sich - von der unfundierten Aussage über den Frauenanteil abgesehen - im Interview als deutlich liberaler und aufgeschlossener als die STERN-Autoren.
(STERN 6. April 2000)
April 2000
Bei der Prüfung der Eintragungsfähigkeit der SM-Gruppe Schlagwerk Hamburg (www.schlagwerk.org) ins Vereinsregister äußert das Amtsgericht Hamburg Bedenken. Der Zweck eines Vereins dürfe nicht gegen die guten Sitten verstoßen, was auf Sadomasochismus "nach allgemein herrschender Meinung" zutreffe. Zumindest sei er "wohl sicher nicht als eine gleichberechtigte Form der Sexualität zu beurteilen". Außerdem laufe der Vereinszweck den Strafgesetzen zuwider, da eventuelle aus sadomasochistischen Handlungen entstehende Körperverletzungen nach § 228 StGB strafbar seien.
Die spärliche juristische Literatur, die es zu diesem Thema gibt, verneint eine Strafbarkeit in Deutschland einhellig.
(Persönliche Mitteilung Schlagwerk Hamburg, 21. April 2000)
April 2000
Die Pubertätskömodie "Harte Jungs" (BRD 2000, Regie Marc Rothemund) wird zum Nummer-Eins-Erfolg in den Kinos. In einer Szene wird das Thema Telefonsex aufgegriffen. Florian ruft eine Domina an, die ihm befiehlt, als Hund durch die Wohnung zu kriechen, was die überraschend heimkehrenden Eltern mitbekommen. In einer anderen Szene spannen zwei Jungs mit einen Fernglas in eine Wohnung, wo eine Frau einen Mann peitscht. Der Freund klärt auf: "Der Mann hat sie nicht befriedigen können, deshalb wird er jetzt ausgepeitscht".
(Quelle fehlt)
Ostern 2000
An der zweiten "International Women's SM Leather Conference" Play! Mate 2000 in Berlin nehmen 70 Frauen teil.
(Persönliche Mitteilung Kathrin Passig/BDSM Berlin e.V.)
Ostern 2000
Christian Hermann aus Fürth wird in Berlin zum German Mr. Leather gewählt.
(www.gayforum.de)
2. Mai 2000
Nachdem die Arbeitsgemeinschaft S/M und Öffentlichkeit (AG S/MÖFF) schon seit längerer Zeit nur noch schleppend auf Anfragen reagierte und auch die Webseiten nicht mehr aktualisiert worden waren, wird die Domain agsmoeff.org gekündigt und in der Folge von einem kommerziellen Sexanbieter übernommen.
(www.agsmoeff.org)
10. Mai 2000
In einer Pressemitteilung kündigt der Schweizerische Bundesrat an, dem Parlament einen Gesetzesentwurf "über die Änderung des Schweizerischen Strafgesetzbuches und des Militärstrafgesetzes betreffend die strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität (Verjährung bei Sexualdelikten an Kindern und Verbot des Besitzes harter Pornografie)" vorzulegen.
Nachdem der Besitz harter Pornografie bisher in der Schweiz straflos geblieben war, soll damit auch der Erwerb und der Besitz solcher Erzeugnisse strafbar werden. Der Besitz von Pornographie mit Tieren und mit menschlichen Ausscheidungen - deren Vertrieb in der Schweiz verboten ist - soll straflos bleiben; Gewaltdarstellungen sind allerdings explizit mit einbezogen. Nach Auffassung des Bundesrates werden Darstellungen einvernehmlicher sadomasochistischer Praktiken vom Begriff "Darstellungen sexueller Gewalt" dann erfasst, wenn gleichzeitig andere Straftatbestände wie Körperverletzung erfüllt werden. Hinsichtlich der medizinischen Beurteilung sadomasochistischer Praktiken wird auf die - im SM-Bereich rückständige - ICD-10-Klassifikation verwiesen.
(Schlagworte 11. Mai 2000)
(www.admin.ch/cp/d/39191e7b.0@fwsrvg.bfi.admin.ch.html)
(www.bj.admin.ch/themen/stgb-sinteg/bot-ber-d.pdf)
Mai 2000
In Stuttgart findet das schwule Ledertreffen "Internationales Maitreffen Stuttgart 2000" mit über 1000 Teilnehmern aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Holland und anderen europäischen Ländern statt.
(stadt.gay-web.de/skvdc/stiefel/archiv/stiefel_2.00/maitreffen2000.htm)
Frühjahr 2000
Im Rowohlt Verlag erscheint "Gemischte Gefühle. Ein Lesebuch zur sexuellen Orientierung", das sich gleichermaßen an heterosexuelle wie homosexuelle Jugendliche wendet. Von Sadomasochismus ist nur in den Kapiteln zur schwulen und lesbischen Sexualität die Rede, im heterosexuellen Bereich gar nicht.
(Braun, Joachim / Martin, Beate "Gemischte Gefühle. Ein Lesebuch zur sexuellen Orientierung", Rowohlt Verlag, Hamburg 2000)
Frühjahr 2000
Im Rotbuch Verlag erscheint das Handbuch "Sexualität". Dort heißt es: "In Deutschland vertreten heute zumindest die seriöseren Informationsquellen, dass alles erlaubt sein sollte, was Spaß macht, solange es nicht die Würde des anderen angreift. Sehr ausgeklügelte und auf Außenstehende gewalttätig wirkende sado-masochistische Inszenierungen, in denen gefesselt und gepeitscht wird, können dieser Anforderung oft eher entsprechen als stinknormaler Hetero-Rein-Raus-Beischlaf."
Diese Stellungnahme ist umso erfreulicher, als die Autorin Katja Leyrer noch 1990 in der taz erklärt hatte, die Autorinnen der STERN-Titelgeschichte über die Sadomasochistin Sina-Aline Geißler seien "Mittäterinnen an einer äußerst sexistischen, lebensgefährlichen Propaganda gegen Frauen".
(Leyrer, Katja: "Sexualität", Rotbuch Verlag, Hamburg 2000)
Frühjahr 2000
Im schwulen International Mr. Leather Contest in Chicago belegen Mike Taylor (USA), Scott Bloom (USA) und Bob Pedder (USA) die ersten drei Plätze.
(www.imrl.com)
16.-18. Juni 2000
Der Arbeitskreis SM und Christsein tagt in Berlin mit etwa 20 Teilnehmern zum ersten Mal.
(Persönliche Mitteilung Kathrin Passig, BDSM Berlin e.V.)
20. Juni 2000
Die "taz" berichtet in ihrem Berliner Lokalteil unter der Überschrift "Warum tut es weh, wenn ich bete?" über ein Treffen des "Arbeitskreis SM und Christsein" in Berlin. Autorin ist Kathrin Passig. Der Bericht geht auf die Situation christlicher SMler ein, die zum einen in Gefahr stehen, durch ihre Neigungen ein kirchliches Arbeitsverhältnis zu gefährden, und zum anderen sowohl bei christlichen als auch sadomasochistischen Freunden beklagen, dass nicht alle Anteile ihrer Persönlichkeit akzeptiert werden können.
Der Beitrag geht nur wenig in die Tiefe, ist aber für taz-Verhältnisse relativ SM-freundlich.
(Schlagworte 24. Juni 2000)
Juni 2000
Das Berliner Stadtmagazin "tip" veröffentlicht im Rahmen der Serie "Sex in Berlin" einen Artikel über Ponyspiele mit dem Titel "Zuckerbrot & Peitsche".
Ein gut recherchierter, offensichtlich von einem Insider verfasster Artikel, der einmal nicht mit den ansonsten bei SM- und Fetischthemen üblichen Vorurteilen und Klischees aufwartet.
(tip 13/2000, S. 20-21)
Juni 2000
Der deutsche Privatsender Pro7 wirbt im Fernsehen und auf seiner Website mit einer Domina, die ihren über Kopf an der Decke hängenden Sklaven knebelt, um ungestört weiter auf der Pro7-Website surfen zu können. Der Werbeslogan lautet: "Pro7.de ... einfach nicht aufhören können."
(Schlagworte 26. Juni 2000)
2. Juli 2000
An der CSD-Parade in Köln nehmen zwischen 80 und 100 hetero- und bisexuelle Sadomasochisten teil. Verschiedene Medienberichte sprechen von 40.000 Zugteilnehmern und 700.000 Zuschauern. Neben SMart Rhein-Ruhr e.V. beteiligten sich unter anderem auch Mitglieder von BDSM Berlin e.V., SMart Bremen-Oldenburg e.V., BDSMayence und der Redaktion der "Schlagzeilen".
(Schlagworte 4. Juli 2000)
21. Juli 2000
Der amerikanische SM-Aktivist und Erfinder der Leather Pride Flag Dr. Anthony DeBlase stirbt nach längerer Krankheit.
(Schlagworte 22. Juli 2000)
Juli 2000
Die Mailingliste BDSMbehindert wird eingerichtet.
Im Januar 2001 hat die Liste 24 Teilnehmer.
(Schlagworte 3. Oktober 2000)
Juli 2000
Die deutsche SM-Zeitschrift "Twilight" wird umbenannt und erscheint als Vamp Magazin weiter.
(www.twilight.de / www.vamp.de)
30. August 2000
In Magdeburg wird die Gruppe Magdeburg Bizarr gegründet (www.magdeburg-bizarr.de).
(Schlagworte 17. September 2000)
August 2000
Datenschlag veröffentlicht im Internet die SM-Enzyklopädie "Papiertiger" (www.datenschlag.org/papiertiger)
Am Papiertiger war mit Unterbrechungen bereits seit 1995 gearbeitet worden.
(Schlagworte 25. August 2000)
August 2000
In Trier entsteht die SM-Gruppe "itSMagic".
(Schlagworte 6. September 2000)
(Schlagworte 14. Januar 2001)
August 2000
In der Region Lüneburg entsteht nach einem Aufruf im Zarthart-Chat der HeideStammtisch.
(Schlagworte 29. Juli 2001)
Sommer 2000
Anstelle der mittlerweile eingestellten Libertine Linz entsteht ein neues, vorerst namenloses SM-Treffen in Linz.
Im Herbst wird aus diesem Treffen die Gruppe "BDSM Linz".
(Schlagworte 21. März 2001)
(http://members.tripod.de/bdsmlinz/)
(Persönliche Mitteilung Berthold / Linz, bdsm-linz@gmx.at)
12. September 2000
Der deutsch-französische Fernsehsender arte strahlt die Dokumentation "Die Peitsche der Pandora" (FETISHES, USA 1996, Regie: Nick Broomfield) aus. Portraitiert wird das New Yorker Dominastudio "Pandora's Box".
Der Film bietet wenig Neues und wirkt billig produziert. In der SM-Subkultur wird er eher mit Missvergnügen aufgenommen, während Außenstehende wohlwollender urteilen.
(Quelle fehlt)
30. September 2000
Die "Ständige Konferenz der Vertreter deutschsprachiger Clubs" - SKVdC - wird in LFC (Leder- und Fetisch Community) umbenannt und erhält ein neues Logo.
2002 gehören der LFC folgende Clubs an: Berlin Leder und Fetisch e.V., LCNW e.V. (Bremen), MSC Rote Erde e.V. (Dortmund), LM Düsseldorf, TLC Thüringer Lederclub (Erfurt), FLC Frankfurter Leder Club e.V., MSC Rhein-Main Frankfurt, Leguan Hannover e.V., MSC Hannover e.V., MS Panther Köln e.V., LC Mannheim, LC Stuttgart e.V., LMC Vienna, LC Würzburg, Loge 70 Schweiz (Zürich).
(www.blf.de)
September 2000
Camel-Werbespot: Ein Mann und eine Frau durchstreifen eine SM-Party. Am Ende sitzt er auf einem Stuhl, im Bildvordergrund baumelt eine Peitsche. Die Pointe besteht darin, dass ein Kamel die Peitsche in der Hand hält.
Ein weiterer Teil in der seit mehreren Jahren laufenden "Domina-Kamel"-Werbekampagne.
(Quelle fehlt)
September 2000
In Ulm entsteht die Gruppe Novanilla Ulm.
(Schlagworte 19. September und 23. September 2000)
September 2000
In Hamburg entsteht die "Vereinigung Fetisch und SM" (VFSM), die sich vor allem an Schwule wendet.
(Schlagworte 13. September 2000)
(www.vfsm.de)
September 2000
Die Mailingliste "SMel" entsteht. Sie dient dem Erfahrungsaustausch zum Thema "SM & Eltern-sein".
Im November 2000 findet ein erstes Treffen der Teilnehmer statt, weitere sind geplant. Die Teilnehmerzahl ist auf 50 beschränkt.
(www.egroups.de/group/SMel)
(Schlagworte 5. Januar 2001)
September 2000
Die Journalistin und Werbetexterin Ira Strübel und die Journalistin und Vereinsvorsitzende von BDSM Berlin e.V., Kathrin Passig, veröffentlichen das Buch "Die Wahl der Qual. Handbuch für Sadomasochisten und solche, die es werden wollen". Darin finden sich neben einer Darstellung des Forschungsstandes, Interviews mit Sadomasochisten und einer Vorstellung der Subkultur zum ersten Mal auch ausführliche Informationen zu SM-Angeboten im Internet.
Das Buch wird wegen seines Humors und seiner nachvollziehbaren Darstellung der sadomasochistischen Gedanken- und Gefühlswelt von der SM-Subkultur freundlich aufgenommen.
(PS00)
September 2000
Das "BDSM Notfalltelefon Rhein-Ruhr" wird ins Leben gerufen. Zielgruppe sind Menschen, die im BDSM-Rahmen in Not geraten sind. Als Beispiele werden genannt: Fehlspiele, Grenzüberschreitungen, Missbrauch, Vergewaltigung, Bedrohung, Erpressung, missglücktes oder Zwangsouting. Die Betreiber entstammen der Gruppe SMart Rhein-Ruhr e.V. Darüber hinaus sucht das Team Kontakte zu Polizeidienststellen, Ärzten, Anwälten und Psychologen und vermittelt diese Kontakte auch weiter.
(Schlagworte 11. September 2000)
2. Oktober 2000
Die Mailingliste transgender-bdsm wird eingerichtet.
Begründung ist unter anderem, dass das Thema BDSM in Transgender-Foren meist nicht gern gesehen sei. Im Januar 2001 hat die Liste 65 Teilnehmer.
(Schlagworte 13. November 2000)
11. Oktober 2000
Der private Fernsehsender RTL bringt in der Sendung STERN-TV einen ausführlichen Beitrag darüber, wie Frauen die Arbeit im "Rotlichtmilieu" und Mutterrolle vereinbaren. In einem Filmbeitrag wird die 33-jährige Berliner Domina Cora E. vorgestellt, die Mutter von zwei Kindern (9 und 10 Jahre) ist. An drei Tagen der Woche arbeite sie von 10 - 17 Uhr, abends kümmere sie sich wie andere Mütter auch um ihre Kinder. Demnächst wolle sie mit ihren Kindern offen über ihren Beruf sprechen. Nur falls die Kinder soziale Schwierigkeiten wegen ihres Berufs bekämen, stünde der Beruf zur Disposition. Ihr näheres Umfeld wisse über ihre Neigung und ihren Job Bescheid, viele ihrer Freundinnen seien auch Dominas oder auf ähnlichen Gebieten tätig, und "abgestürzte Mütter" habe sie bisher nicht kennengelernt.
Moderator Günter Jauch bemüht sich um faire Gesprächsführung, kommt aber um ein diskriminierendes Vokabular ("Milieu") nicht herum.
Oktober 2000
Die vom "Club S" herausgegebene Schweizer SM- und Fetisch-Zeitschrift "Lack & Leder" stellt mit der Ausgabe 5/00 (Oktober/November) ihr Erscheinen ein. Grund dafür ist die auch nach sechs Jahren immer noch nicht erreichte ausreichende Rentabilität der Zeitschrift.
(Schlagworte 20. Juli 2000)
Oktober 2000
Die überregionale BDSM-Organisation SMJG entsteht.
Mit der SMJG wendet sich erstmals ein BDSM-Informationsangebot ausdrücklich an Jugendliche. Im April 2003 hat die Mailingliste der SMJG 330 Teilnehmer.
(www.smjg.org)
8. November 2000
Der Bundesgerichtshof entscheidet (Az. IV ZR 1/00), dass kein Rechtsanspruch auf Entschädigung durch eine Unfalltod-Versicherung besteht, wenn der Versicherungsfall als Folge von Eingriffen am eigenen Körper - unabhängig vom Ziel dieser "Eingrifffe" - eingetreten sei.
Eine Ehefrau hatte auf Auszahlung der Unfalltod-Versicherung geklagt, deren Ehemann bei autoerotischer Selbststrangulation ums Leben gekommen war. Die Versicherung berief sich auf die Klausel, wonach Gesundheitsschädigungen von der Versicherung ausgeschlossen sind, die der Versicherte selbst an seinem Körper vornimmt bzw. vornehmen lässt. Thema der BGH-Entscheidung ist hier die Definition des Begriffs "Eingriff"; es besteht kein Zusammenhang mit der früher hin und wieder im Zusammenhang mit Lebens- (nicht wie hier Unfall-)versicherungen vor Gericht diskutierten Frage, ob es sich beim autoerotischen Erstickungstod um Selbstmord oder einen Unfalltod handelt.
(Schlagworte 29. Dezember 2000)
(Hamburger Morgenpost 29. Dezember 2000)
11. November 2000
Die lose Gruppierung chariSMA Hannover wird ins Leben gerufen.
(Schlagworte 27. November 2000)
November 2000
In Wilhelmshaven entsteht die Gruppe "Wilhelmshaven Bizarr" (whvbizarr.xww.de).
(Schlagworte 3. November 2000)
((Schlagworte 4. Februar 2001)
November 2000
In Koblenz entsteht die Gruppe "BDSM Koblenz".
(Schlagworte 4. November 2000)
(Schlagworte 4. Februar 2001)
November 2000
Die erste Ausgabe des von Matthias T.J. Grimme herausgegebenen Bondagemagazins "Japanbondage.de" (www.japanbondage.de) erscheint.
(Schlagworte 5. November 2000)
1. Dezember 2000
In Hamburg eröffnet das SM- und Fetisch-Café SittsaM.
(Schlagworte 25. November 2000)
7. Dezember 2000
In Hannover findet zum ersten Mal der Monatliche Pet-Play Treff "für Ponies, Reiter, Fans von Reitoutfit und dergleichen und natürlich auch für alle anderen Spezies und Freunde von Tierrollenspielen" statt. Veranstalter sind die Mailingliste Pets & Owners und der Human Horse Riding Club Hannover.
(Schlagworte 20. November 2000)
Dezember 2000
Die Mailingliste "Sternschlag" entsteht. Sie beschäftigt sich mit Zusammenhängen zwischen astrologischen Aspekten und SM-Neigungen.
Im Januar 2001 hat die Liste 47 Mitglieder.
(www.egroups.com/group/sternschlag)
Dezember 2000
Das SM-Online-Magazin www.lustschmerz.com übernimmt den monatlichen Sendeplatz des "Projekt Suspekt" im Offenen Kanal Hamburg.
(Schlagworte 1. Dezember 2000)
2000
Die Erfurter Gruppe "Bizarr" löst sich auf.
Wann diese Gruppe entstanden ist, ist uns unbekannt.
(Schlagworte 15. August 2002)
ca. 2000
In Bremen entsteht - zunächst als IRC-Treffen - die spätere BDSM Initiative Bremen.
2003 findet das Treffen 14-täglich statt und wird von etwa 25 Teilnehmern besucht.
(Schlagworte vom 30. September 2003)
(www.bdsm-bremen.de.vu)
2000 - Veröffentlichungen ohne eigenen Eintrag
Siehe 2000
17. Januar 2001
Schlagwerk Hamburg beschließt auf der Mitgliederversammlung eine neue Struktur. Der bestehende Verein "Schlagwerk e.V." wird umbenannt in "Förderkreis Schlagwerk e.V." und die Präambel sowie der Vereinszweck werden umformuliert, um die (bisher vom Finanzamt abgelehnte) Anerkennung der Gemeinnützigkeit zu erreichen. Da zu diesem Zweck auch eine nach außen hin nachvollziehbare Trennung von den nicht-gemeinnützigen Veranstaltungen des Schlagwerks erforderlich ist, wird gleichzeitig das "Schlagwerk - bunter als schwarz" (als nicht-eingetragener Verein) gegründet, um z.B. Parties, Workshops etc. als Veranstalter durchzuführen.
(Schlagworte 18. Januar 2001)
29. Januar 2001
In der Sendung 'Treffpunkt Kultur' auf ORF2 wird anlässlich der beiden de Sade-Filme, die in Österreich anlaufen, ein zehnminütiger Beitrag "de Sade in Wien" gezeigt.
Behandelt werden SM in Kunst und Kultur (Interviews mit Künstlern, die eine Verbindung zu SM haben) und die nichtkommerzielle SM-Szene in Wien. Der Beitrag verweist unter anderem auf die Libertine Wien und die Datenschlag-Webseiten.
(Schlagworte 29. Januar 2001)
Januar 2001
Das in Berlin erscheinende Fetisch- und SM-Magazin "Vamp" (vormals "Twilight") wird eingestellt. Die bereits vorbereitete Ausgabe 31 wurde nicht mehr in Druck gegeben. Als Anlass für dieses Vorgehen wird "die zunehmend unhaltbare Geschäftspolitik eines vormals führenden Zeitschriftengrossisten der Erotikbranche" angeführt. Der Schwerpunkt soll künftig auf der Onlineausgabe von vamp.de liegen.
(Schlagworte 24. Januar 2001)
4. Februar 2001
Die ARD strahlt zur Hauptsendezeit den "Polizeiruf 110 - Bis unter die Haut" aus. Kommissar Schlosser verliebt sich in Domina Isadora (Ulrike Kriener), die in einem Hochhaus wohnt und selbständig arbeitet. Isadora wird als reife, souveräne Persönlichkeit dargestellt. Sie steht nicht unter Verdacht, sondern wird als Zeugin befragt. Als ein Polizist die Domina als "Prostituierte" bezeichnet, nimmt Schlosser sie in Schutz: "Eine Domina schläft nicht mit den Typen, sondern peitscht sie nur aus".
9.-11. Februar 2001
Im schwullesbischen Tagungshaus Waldschlösschen bei Göttingen findet zum ersten Mal seit 1994 wieder ein überregionales Treffen der Organisatoren von (Hetero-)SM-Gruppen mit 79 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden statt.
Teilnehmende Gruppen waren: Schlagwerk Hamburg, BDSM Hannover, BDSM Berlin, SMart Rhein-Ruhr, smigo (München), FreieSMünchen, AuContraire (München), Freiraum (Nürnberg), Magdeburg Bizarr, SMash Frankfurt, Schlagseite Mannheim, OSM Stuttgart, BDSM Koblenz, smoche (Aachen), SMart Bremen/Oldenburg, SMGR (Regensburg), SMaragd (Göttingen), Gesprächskreis Tübingen, SMart Schwaben (V.i.Gr.), Schlagabtausch Friedrichshafen, Tacheles (Augsburg), die Libertine Wien, sMalheur (Schweiz), VSSM (Niederlande), Maitresse-Party-Organisation (Niederlande), AK SM und Christsein, Pets and Owners, der Internetprovider granus.net, Datenschlag und die Mailinglisten Schlagworte, kinky connections, SM-Eltern und smorgasbord sowie interessierte Einzelpersonen. Workshopthemen waren: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Organisation von Workshops, Seminaren und Feten, Steuern und Finanzen von SM-Vereinen, Überregionale Treffen, Grenzen, BDSM und Missbrauch, Themenabende und Gesprächskreise, Umgang mit Einsteigern, Umgang mit Störern, Grundsatzfragen der SM-Bewegung.
(Persönliche Mitteilung Kathrin Passig)
11. Februar 2001
In Kulmbach entsteht ein BDSM-Stammtisch.
(www.bdsm-kulmbach.de)
(Schlagworte 22. Januar 2001)
(Schlagworte 23. Januar 2001)
Februar 2001
Die Mailingliste BDSM-Austria für den österreichischen Raum wird eingerichtet.
(Schlagworte 7. Februar 2001)
6. März 2001
Unter dem Dach von SMart Rhein-Ruhr e.V. entsteht die Regionalgruppe SMart Münster ("Jovel").
(Schlagworte 1. April 2001)
(Schlagworte 10. April 2001)
12. März 2001
Unter dem Dach von SMart Rhein-Ruhr e.V. entsteht die Regionalgruppe SMart Duisburg ("SchMackes").
(Schlagworte 1. April 2001)
März 2001
Der aus den "Schlagzeilen" als "Cagliostro" bekannte Autor Arne Hoffmann veröffentlicht im Berliner Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf ein ausführliches "Lexikon des Sadomasochismus".
Nach einigen Online-Lexika ist dies das erste gedruckte deutschsprachige Nachschlagewerk zum Sadomasochismus.
(Hof01)
(Schlagworte 29. März 2001)
März 2001
Der Videoclip zu dem Song "Sonne" von der Gruppe Rammstein variiert das Märchen von Schneewittchen und den sieben Zwergen. Die erwachsenen Bandmitglieder wurden optisch zu Zwergen verkleinert und arbeiten im Bergbau. Sie dienen und verehren Schneewittchen, die ein Bandmitglied übers Knie legt und mit mehreren Schlägen straft.
März 2001
Die Inhaberin des Tübinger Konkursbuch-Verlags, Claudia Gehrke, wird nach einem seit einer Haussuchung am 27. April 1998 andauernden Rechtsstreit vom Vorwurf des Verbreitens von Pornografie freigesprochen. Der Richter begutachtete 12 Bände der erotischen Jahrbücher "Mein heimliches Auge", gegen die dieser Vorwurf erhoben worden war, und kam, gestützt auf eine Gutachterin der Universität Tübingen, zu dem Schluß, dass der Vorwurf unbegründet sei, da es sich um Kunst und nicht um Pornografie handle.
(Schlagworte 10. März 2001)
8. April 2001
Hamburger Kinopremiere des Films "Der Untergang von Rungholt" (Victoria Schwartz, Rasmus Hirthe, 90 min.).
Rungholt war eine bedeutende Stadt an der nordfriesischen Küste vor Husum, die im Jahre 1362 bei einer Sturmflut unterging. Der sagenumwobene Ort wird gern als das Sodom und Gomorrha des Nordens bezeichnet. Im Rahmen der Schilderung ähnlich dekadenter Umtriebe im heutigen Hamburg wird ein SM-Wagenrennen im Hamburger Freihafen gezeigt, an dem zahlreiche Laiendarsteller aus der Hamburger SM-Szene mitwirken. Aus dem Filmmaterial für diese Episode wurde auch ein SM-Special zusammengestellt.
(www.rungholt-der-film.de/start.html)
(Persönliche Mitteilungen)
13.-16. April 2001 (Ostern)
An der dritten "International Women's SM Leather Conference" Play! Mate 2001 in Berlin nehmen 80 Frauen teil.
Das Interesse ist durchaus größer, aber die Zahl der Teilnehmerinnen ist durch die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten eng begrenzt; eine Expansion der Veranstaltung ist derzeit nicht geplant.
(Persönliche Mitteilung der Veranstalterinnen)
13.-16. April 2001 (Ostern)
Axel Teschke aus Hamburg wird in Berlin zum German Mr. Leather gewählt. Den zweiten und dritten Platz belegen Ralf Schiller aus Oldenburg und Stefan Grebowicz aus Hannover.
(www.blf.de)
22. April 2001
Auf dem privaten Fernsehsender SAT1 präsentiert Moderator Fritz Egner herausragende Werbefilme. Ein dreißigsekündiger Spot zeigt einen Japaner in einer Session mit einer Frau im Dominakostüm. Sie will ihn an Ketten kopfunter an einem Stahlhaken an der offensichtlich brüchigen Zimmerdecke aufhängen. Als er Zweifel an der Tragfähigkeit der Konstruktion äußert, setzt es fünf Peitschenhiebe, deren rote Striemen einen Schriftzug ergeben: "Made in Germany". Zusätzliche Logo-Einblendung: "Hardwork -Stahl im Grenzbereich". Off-Kommentar mit japanischem Akzent: "Made in Germany -Qualität, die auch Spaß macht!"
Ein Spot einer deutschen Firma, der SM witzig einbezieht, ohne herabsetzend zu sein, und Sadomasochisten sogar als zusätzliche Zielgruppe anspricht.
(SAT 1, "Die witzigsten Werbespots der Welt - Erotik Spezial", 22.4.2001, 22.15 - 22.45 Uhr)
13. Mai 2001
Fernsehausstrahlung des Films "Wambo" (Regie: Jo Baier) über das Doppelleben eines schwulen Masochisten, der als Volksschauspieler in der Öffentlichkeit bekannt wurde. Der Stoff orientiert sich am Leben des bayerischen Schauspielers Walter Sedlmayr, der 1990 ermordet aufgefunden wurde.
("Wambo", SAT 1, 13.5.2001, 20.15 Uhr)
17. Mai 2001
Im Berliner "Beate Uhse Erotic Art Museum" findet die Buchpremiere von Arne Hoffmanns "Lexikon des Sadomasochismus" statt. Die Veranstaltung besteht aus einer etwa einstündigen Podiumsdebatte zwischen dem Autor, der Betreiberin des SM-Onlinemagazins www.lustschmerz.com, Andrea Schneider, und der Vorsitzenden von BDSM Berlin e.V. und Mitautorin des Handbuchs "Die Wahl der Qual", Kathrin Passig. Etwa 60 Gäste erscheinen; auf die Diskussion folgte eine halbstündige, vom Museum gestellte "Lack-und-Leder-Domination-Show".
(Arne Hoffmann, Schlagworte 21. Mai 2001)
22. Mai 2001
Das US-amerikanische Unternehmen Yahoo! löscht die deutschsprachige Mailingliste "Zarthart" ohne Vorankündigung. Zum Zeitpunkt der Löschung hatte die Liste etwa 850 Teilnehmer und gehörte damit zu den größten BDSM-Mailinglisten im deutschsprachigen Raum. Das Verteilen von Fotos war über die Liste nicht möglich, das Posten von Kontaktanzeigen unerwünscht gewesen.
Vorangegangen waren Ankündigungen von Yahoo!, man wolle das Unternehmen zu einer "pornofreien Zone" machen. Dies geschah auf Druck von religiösen Gruppen in den USA.
(Persönliche Mitteilung der Listenadministratoren)
Mai 2001
Im schwulen International Mr. Leather Contest in Chicago belegen Stefan Müller (Nürnberg, Bavarian Mr. Leather 2001), Darell Moyers (USA) und Houston Davenport (USA) die ersten drei Plätze.
(www.imrl.com)
Frühjahr 2001
Der Zigarettenhersteller Benson & Hedges schaltet in Szene- und Stadtmagazinen für "Benson & Hedges Lights" ganzseitige Anzeigen mit SM-Motiven. Ein Motiv zeigt neben der Zigarettenschachtel nur ein Lederhalsband mit nach außen stehenden Spikes, Text: "Imagine joy without silver". In einer anderen Anzeige sind Handschellen zu sehen, Text: "Imagine games without silver".
Nach West und Camel geht offenbar auch Benson & Hedges davon aus, dass die SM-Community groß genug ist, um in der Werbung spezifisch angesprochen zu werden.
Frühjahr 2001
In Geschenkartikelshops werden Schokoladentafeln mit diversen Zeichnungen des Künstlers Archie (www.maennekes.de) angeboten. Auf einer Schokoladenverpackung ist in verniedlichender Darstellung ein knieender, an eine Wand geketteter Mann abgebildet, vor dem eine blonde Domina in schwarzem Bikini mit Stiefeln steht. Sie quält ihn, indem sie die Schokolade alleine isst. Aufschrift: "Sahnomaso Schokolade". (Copyright and licenced by Perleberg Verlags GmbH, Bochum).
Juni 2001
In Wien entsteht die SM-Gruppe Schlagartig! (www.schlagartig.at).
(Schlagworte, 29.6.2001)
Juni 2001
In Düsseldorf entsteht der BDSM-Stammtisch DoMiRo (Dornen mit Rosen (www.domiro.org).
(Schlagworte 24. Juli 2001)
8. Juli 2001
An der CSD-Parade in Köln nehmen neben den explizit schwulen oder lesbischen Gruppen über 120 BDSMler aus ganz Deutschland teil. SMart Rhein-Ruhr e.V. ist mit einem eigenen LKW vertreten.
(Schlagworte 14. Juli 2001)
Frühjahr 2002
In Bünde entsteht der BDSM-Stammtisch Bünde.
Der Stammtisch löst sich im Frühjahr 2002 mangels Interesse wieder auf.
(Schlagworte 6. September 2001)
(Schlagworte 10. Juli 2002)
August 2001
Die Staatsanwaltschaft Traunstein ermittelt gegen eine Buchhandlung in Altötting, Niederbayern, die den Bildband "Tokyo Lucky Hole" des japanischen Fetisch-Fotografen Nobuyoshi Araki "in Augenhöhe von Kindern" ins Regal gestellt hatte.
Die Geschäftsführerin erklärt, der Band sei von einem Kunden bestellt und nicht abgeholt worden; es sei ein Fehler gewesen, ihn frei zugänglich ins Regal zu stellen.
(Deggendorfer Zeitung vom 18.8.2001, S. 9)
Sommer 2001
In Kassel entsteht die Gruppe "Smalltalk-Kassel" (www.smalltalk-kassel.de).
(Schlagworte 10. September 2001)
Sommer 2001
Der alternative Energieversorger Greenpeace Energy lehnt das Angebot einer kostenlosen Anzeigenschaltung in der deutschen SM-Zeitschrift "Schlagzeilen" mit der Begründung ab, man wolle nicht mit der dort dargestellten "echten Gewalt" öffentlich in Verbindung gebracht werden. Die "Schlagzeilen" hatten angeboten, kostenlos eine Anzeige von Greenpeace Energy zu schalten, die einen bei einer Demonstration angeketteten Mann mit dem Slogan "Nicht jeder steht auf Bondage" zeigte.
(Schlagworte 17. September 2001)
(Schlagzeilen 59, 2001, S. 14f.)
1. September 2001
In Mannheim eröffnet das Lack-Leder-Latex-Fetischcafé Why not.
(Schlagworte 24. August 2001)
12. September 2001
Der japanische Bondage-Meister "Osada Sensei" stirbt mit fast 80 Jahren in einem Pflegeheim.
Als "Master of the flying ropes" wurde er berühmt, weil er bei seinen Bondages so schnell arbeitete. Osada Sensei war der erste japanische Bondage-Meister, der 1965 Shibari - die erotische Kunst der Seilfesselung - erstmals öffentlich auf einer Performance zeigte. Bis zu diesem Zeitpunkt fristete Bondage in Japan ein Leben in kleinsten Zirkeln, privat oder in professionellen Studios. In Deutschland wurde er unter anderem durch den Letter from Tokyo (Schlagzeilen Vol. 52) und die Bilderserien auf www.bondageproject.de bekannt.
(Schlagworte 20. September 2001)
1. Oktober 2001
Das Insolvenzverfahren gegen den Kastley Verlag beginnt.
Im Kastley Verlag war unter anderem fast 30 Jahre lang das Fetischmagazin "Club Caprice" erschienen. Die Kontaktdaten waren zuletzt: "Kastley" Versand- und Verlags-GmbH, Geschäftsführer Mike Knospe, Erwin-Bälz-Str. 73, 70597 Stuttgart-Degerloch.
(www.kastleys.de)
5. Oktober 2001
Die eidgenössischen Räte der Schweiz beschließen endgültig das Verbot des Besitzes harter Pornographie (Nationalrat: 185 zu 0, Ständerat: 40 zu 1 Stimmen). Art. 135 lautet nun:
1 Wer Ton- oder Bildaufnahmen, Abbildungen, andere Gegenstände oder Vorführungen, die, ohne schutzwürdigen kulturellen oder wissenschaftlichen Wert zu haben, grausame Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder Tiere eindringlich darstellen und dabei die elementare Würde des Menschen in schwerer Weise verletzen, herstellt, einführt, lagert, in Verkehr bringt, anpreist, ausstellt, anbietet, zeigt, überlässt oder zugänglich macht, wird mit Gefängnis oder mit Busse bestraft.
1bis Mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Busse wird bestraft, wer Gegenstände oder Vorführungen nach Absatz 1, soweit sie Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder Tiere darstellen, erwirbt, sich über elektronische Mittel oder sonstwie beschafft oder besitzt.2 Die Gegenstände werden eingezogen.
3 Handelt der Täter aus Gewinnsucht, so ist die Strafe Gefängnis und Busse.
Artikel 197 wird ergänzt um:
3bis. 1 Mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Busse wird bestraft, wer Gegenstände oder Vorführungen im Sinne von Ziffer 1, die sexuelle Handlungen mit Kindern oder Tieren oder sexuelle Handlungen mit Gewalttätigkeiten zum Inhalt haben, erwirbt, sich über elektronische Mittel oder sonstwie beschafft oder besitzt. Die Gegenstände werden eingezogen.
Der Geltungsbereich des Gesetzes wird auch auf "elektronische Mittel" erweitert.Onlinemagazine und -quellen sind damit den Printmedien, Videos, etc. gleichgestellt.
Leider trägt diese Gesetzesänderung nicht zu einer erhöhten Rechtssicherheit für Sadomasochisten bei - im Gegenteil, es werden durch schwammige Begriffe wie "elementare Würde des Menschen in schwerer Weise verletzen" große Ermessensspielräume für Richter geschaffen.
(Schlagworte 7. Oktober 2001)
(www.admin.ch/ch/d/sr/311_0/)
2001 - Veröffentlichungen ohne eigenen Eintrag
Siehe 2001
Februar 2002
In Kiel entsteht der SM-Stammtisch Kiel.
(Schlagworte 29. Juli 2002)
Februar 2002
In Dresden entsteht der "S!M-Stammtisch Dresden".
www.SM-Dresden.de
31. März 2002 (Ostern)
Udo Reichelt-Schaurer aus Landau/Pfalz wird in Berlin zum German Mr. Leather gewählt. Den zweiten und dritten Platz belegen Bernhard Apel aus Nürnberg und Oscar Eduardo Tela aus Hamburg.
(www.blf.de)
2. Mai 2002
Die Interessengemeinschaft BDSM Schweiz wird als Verein gegründet.
Damit besteht erstmals in der Schweiz eine rechtliche Struktur im Umfeld der nicht-kommerziellen BDSM-Subkultur.
(www.ig-bdsm.ch)
(Schlagworte 24. Mai 2002)
23-27. Mai 2001
Im schwulen International Mr. Leather Contest in Chicago belegen Stephen Weber (USA), Borisz Mos (Holland) und Herb Kaylor (USA) die ersten drei Plätze.
(www.imrl.com)
31. Mai 2002
Das BDSM-Netzwerk e.V wird in Köln gegründet. Aus der Selbstdarstellung: "Das BDSM-Netzwerk e.V. ist ein überregional agierender Verband deutschsprachiger Sadomasochisten. Seriöse Presse- und Lobbyarbeit, bundesweite Koordination der Aktivitäten lokaler Gruppen und Anlaufstellen, individuelle Beratung in Problemfällen und gezielte Projektarbeit für einen normalen Umgang mit dieser sexuellen Orientierung in der Gesellschaft sind vorrangige Ziele des Vereins." Jährliche gemeinsame Wochenenden für die aktiven Teilnehmer sind geplant. Gründer sind Peter Gottschalk, Alex Merck, Wolfgang Braunschweig und Claudia Wolfewicz.
Das BDSM-Netzwerk e.V. stellt im Oktober 2002 nach nur fünf Monaten seine Aktivitäten wieder ein. Als Begründung wird "mangelnde Akzeptanz eines Großteils der 'Szene'" angegeben.
(Schlagworte 27. Mai 2002)
(Schlagworte 13. Juni 2002)
(Schlagworte 29. Oktober 2002)
18. Juli 2002
Der Stammtisch Rosenheim trifft sich zum ersten Mal.
(Schlagworte 9. Dezember 2001)
(Schlagworte 14. August 2002)
26. Juli 2002
In Gütersloh findet erstmals ein BDSM-Stammtisch statt.
(www.bdsm-owl.net)
(Schlagworte 22. Juli 2002)
12. August 2002
In Erfurt trifft sich die Thüringer BDSM-Gruppe "SchachMatt" zum ersten Mal.
(Schlagworte 16. August 2002)
ca. August 2002
In Castrop-Rauxel entsteht SMalltalk-Castrop, ein BDSM-/Fetisch-Stammtisch für hetero-, homo- und bisexuelle Personen.
(smalltalk-castrop.de.vu)
(Schlagworte 29. August 2002)
September 2002
Die Betreiber des SM-Internetforums Bizarre-Talk (www.bizarre-talk.org) verschicken im Vorfeld der Bundestagswahlen 2002 Fragen zum Thema BDSM an alle im Bundestag vertretenen Parteien. Christina Schenk, Familienpolitische Sprecherin der PDS (parteilos) reagiert als Einzige auf die Anfrage. Sie erklärt, es gebe zwar kein Positionspapier und keinen Parteitagsbeschluss zu diesem Thema, im Rahmen ihres persönlichen Engagements für sexuelle Selbstbestimmung habe sie jedoch stets folgende Positionen vertreten: SM sei von Gewalt klar zu trennen, soweit es sich um einvernehmliche Handlungen unter Erwachsenen handle. SM habe im Strafrecht nichts zu suchen; eine entsprechende Klarstellung im §184 halte sie für erforderlich. Erwachsenen müsse der Zugang zu Informationen über SM, zu Gleichgesinnten etc. online wie offline frei ermöglicht werden.
(Schlagworte 19. September 2002)
Oktober 2002
Nach einem Bericht der Frauenzeitschrift "Glamour" lehnen 86% der Männer und 65% der Frauen SM-Praktiken ab. Das Magazin beruft sich dabei in dem Bericht "Wie weit gehen Sie?" von Martina Koch auf eine Umfrage der "Gesellschaft für Rationale Psychologie" unter 3953 Personen zwischen 18 und 45 Jahren. Damit steht SM hinter Sex mit Kindern und Sex mit Tieren an dritter Stelle der Praktiken, die abgelehnt werden.
("Glamour", November 2002, S. 80)
(Schlagworte 12. Oktober 2002)
8.-11. November 2002
An der 5. "Women at Amsterdam Leather Pride" (WALP) nehmen ca. 150 Frauen aus 11 Ländern teil.
(www.walp.dds.nl)
2002
In seinem Aufsatz "Kirchenrechtliche Beurteilung von Fetischismus, Sadismus und Masochismus" kommt Martin Ötker zu dem Schluss, dass Fetischisten, Sadisten und Masochisten nach katholischem Kirchenrecht eheunfähig sein können; es fehle ihnen regelmäßig aus psychischen Gründen die nach kanonischem Recht verlangte Fähigkeit zum ehelichen Akt "auf menschliche Weise", der "zur Zeugung von Nachkommenschaft geeignet ist, auf den die Ehe ihrer Natur nach hingeordnet ist und durch den die Ehegatten ein Fleisch werden."
(Ötker, Martin "Kirchenrechtliche Beurteilung von Fetischismus, Sadismus und Masochismus", in: Aktuelle Beiträge zum Kirchenrecht - Festgabe für Heinrich J.F. Reinhardt zum 60. Geburtstag, Hrsg. von Rüdiger Althaus et al., Peter Lang / Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt a.M. u.a. 2002)
2002 - Veröffentlichungen ohne eigenen Eintrag
Siehe 2002
April 2003
In Graz beginnen im Rahmen des Sacher-Masoch-Festivals Phantom der Lust eine Vielzahl von Veranstaltungen zum Thema Sadomasochismus, da der Namensgeber Leopold von Sacher-Masoch viele Jahre lang in Graz gelebt hat.
So ist vom 25. April bis zum 24. August in der Neuen Galerie Graz die Ausstellung "Venus im Pelz. Visionen des Masochismus in der Kunst" zu sehen. Gezeigt werden u.a. Werke von Helmut Newton, Joseph Beuys, Günter Burs und Oskar Kokoschka. Weitere Veranstaltungen sind die Inszenierung "Wanda SM" von Irene Andessner (25. April bis 25. Mai), das Symposium "Masomania" (9. April bis 24. August), die Live-Übertragung aus dem ehemaligen Verlies im Glockenturm des Schlossberges, wo der polnische Künstler Piotr Dluzniewski auf Veranlassung seiner "Herrin" drei Wochen lang Fetisch-Zeichnungen herstellt.
Die österreichische Sadomasochismus-Organisation Schlagartig! kritisiert an der Ausstellung "Phantom der Lust" die undifferenzierte Darstellung von einvernehmlichen und nicht-einvernehmlichen Szenarien. Das Thema Sadomasochismus, so Schlagartig! werde einmal mehr mit psychischen Krankheiten und Missbrauch in eine Ecke gestellt, die Kommentare enthielten stereotype Vorurteile und unvollständige Angaben, jeglicher Bezug zur BDSM-Subkultur der Gegenwart fehle.
(www.sm-news.net vom 26. April 2003)
(www.sm-news.net vom 22. August 2003)
31. Mai 2003
In Köln wird der Bundesverband Sadomasochismus (BVSM) gegründet.
An der Gründungsversammlung nehmen etwa 40 Personen teil. Vorangegangen waren etwa neun Monate überwiegend internetbasierter Diskussionen über Organisationsform, Aufgaben und Ziele eines Dachverbands.
(Schlagworte vom 6. Juni 2003)
(www.bvsm.de)
25. September 2003
Der us-amerikanische Spielfilm "Secretary" startet in den deutschen Kinos.
Erzählt wird von einer Frau, die bei einem Anwalt eine Anstellung findet und sich ihm unterwerfen will. SM wird mit Sensibilität und Ernsthaftigkeit sowie Humor behandelt.
Bis Dezember hat der Film 63000 Zuschauer in den deutschen Kinos. Im Frühjahr 2004 wurde Hauptdarstellerin Maggie Gyllenhaal in den USA für den Golden Globe nominiert.
Arsenalfilm
4. Oktober 2003
Bei der Wahl zum Mr. European Leather 2003 in Hamburg belegt Saad Hasson (Stockholm) den 1. Platz, Olaf Olafsson (Reykjavik) den 2. und Thomas Schoch (Zürich) den 3. Platz.
(Schlagworte vom 9. Oktober 2003)
Der DACHS ist nicht immer auf dem neuesten Stand, was aber nicht bedeutet, dass er nicht mehr gepflegt würde. Früher oder später werden alle Daten nachgetragen, von denen wir durch die Schlagworte-Mailingliste, durch www.sm-news.net und aus anderen Informationsquellen erfahren. Wir bitten um Geduld (und freuen uns natürlich über Hinweise, Beiträge und Angebote zur Mitarbeit).
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