vor interessierten ihn nur die posteriora feminae. Er gefiel sich darin, sie
bildlich in hypertrophischen Formen darzustellen. Durch die überaus zahlreichen
Ejakulationen bei seiner sadistisch-fetischistischen Phantasie war P. mit der Zeit schwer
neurasthenisch geworden. Zum Entschluss einer Behandlung seiner Perversion vermochte er
sich nicht aufzuschwingen. Neuerlich fand er eine Frauensperson, mit der er koitieren
konnte, indem dieselbe zuliess, dass er inter actum [beim Verkehr]
sie flagellierte.
(Regis, Archives d'Anthropologie criminelle N. 82. Juli 1899.)
Beobachtung 40
. Kaufmann, 40 J. Abnorm früh erwachte Hetero- und Hypersexualität. Vom 20. J. ab Koitus nur gelegentlich und faute de mieux, Masturbatio. Entwicklung von Neurasthenie. Infolge Schreckens (Ueberraschung bei Koitus) psychische Impotenz. Therapie erfolglos. Der Hypersexuale ist davon peinlich berührt und der Verzweiflung nahe. Entwicklung von Faible für unreife Mädchen, bei denen Blamage nichts zu bedeuten hatte. Der moralisch Widerstandsfähige bestand erfolgreich schwere Seelenkämpfe gegen diesen Drang und war glücklich, wenn er ihn an nicht mehr unverdorbenen Mädchen, welche die strafrechtliche Altersgrenze hinter sich hatten, aber jünger aussahen, befriedigen konnte. In solchem Fall liess die Potenz nichts zu wünschen übrig. Eines Tages war er Zuschauer, wie eine Dame ihre bildschöne 14jährige Tochter ohrfeigte. Sofort heftige Erektion und Orgasmus. Dieselbe Wirkung hatte das Erinnerungsbild. Von nun an war das Zusehen, wenn ein selbst kleines Mädchen geschlagen wurde, ein mächtiges Stimulans, aber auch das blosse Hören, Lesen von weiblicher Misshandlung genügte.g) Sadismus an beliebigem Objekt. Knabengeissler.
Ausser den geschilderten sadistischen Handlungen an weiblichen Individuen kommen solche an beliebigen lebenden und empfindenden Objekten, Kindern und Tieren, vor. Es kann dabei volles Bewusstsein bestehen, dass der grausame Drang eigentlich gegen Weiber gerichtet ist und nur faute de mieux das nächste erreichbare Objekt (Schüler) misshandelt werden; - es kann aber auch der Zustand des Täters so beschaffen sein, dass der Drang nach grausamen Handlungen allein, von wollüstigen Regungen begleitet, ins Bewusstsein tritt, während dessen eigentliches Objekt (das die wollüstige Betonung solcher Handlungen erst erklären kann) im Dunkeln bleibt.
Die erstere Alternative genügt zur Erklärung in den Fällen. welche Dr. Albert (Friedreichs Blätter f. ger. Med. 1859 p. 77) er-