Der Papiertiger: Neulinge |
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Der Papiertiger ist eine Enzyklopädie des Sadomasochismus, zusammengestellt von Datenschlag. Hier erklären wir Begriffe aus dem SM-Bereich und stellen sie in den Zusammenhang der sadomasochistischen Subkultur und ihrer Traditionen.
Hier hauptsächlich das Eintreten von mehr oder weniger erfahrenen Sadomasochisten in die organisierte, nichtkommerzielle Subkultur. Für die kommerzielle Szene siehe dort und Domina, für die Erkennung der eigenen Neigung Coming Out. Das Wort Anfänger wird im Papiertiger bewusst vermieden, da es als eine abwertende Bezeichnung missverstanden werden kann.
Ein zunehmende Anzahl von insbesondere jüngeren Menschen nimmt in einem Stadium Kontakt zur Subkultur auf, in dem sie ihr Coming Out vielleicht gerade erst hinter sich haben und noch ein enormes Informationsdefizit besteht, was ihre eigenen Neigungen und den Umgang damit betrifft. Für fast alle Neulinge gilt, dass sie kaum Kenntnisse über Sitten und Regeln haben, die in der Subkultur bestehen.
Für die sadomasochistische Subkultur, insbesondere für die Organisationen gibt es damit drei große Gebiete, auf denen sie Neulinge mit Informationen versorgen müssen:
Für den Neuling, der in vielen Fällen seine Neigung in einer Quasi-Isolation erlebt hat, bedeutet der Eintritt in die Subkultur häufig einen gewissen Schock. Dass Sadomasochisten völlig normale Menschen sind, mag er trotz der Erfahrung mit dem eigenen Erleben unterbewusst nicht wirklich geglaubt haben; zu stark sind in vielen Fällen die Vorurteile der Gesellschaft verinnerlicht.
Viele in der Subkultur organisierte Sadomasochisten haben untereinander eine sehr offene Art, über ihre Neigungen zu sprechen, die für Neulinge und Außenstehende anfangs verunsichernd sein kann, siehe dazu auch Subkultur.
Die plötzliche Vielfalt und auf dem ersten Blick überwältigende Menge an Materialen und Medien, die in der Subkultur zur Verfügung stehen, mag nach einer Dürre an Informationen wie das Schlaraffenland wirken.
Die bloße Tatsache, dass andere Menschen die eigenen Neigungen teilen, dass sie sie ausleben, kann berauschend sein. Wo vorher Ablehnung, Ekel oder Abscheu erfahren wurde, wird man plötzlich akzeptiert, wo heimliches, vielleicht beschämtes Schweigen an der Tagesordnung war, steht plötzlich Selbstbewusstsein und ein Gefühl der Befreiung.
Fast alle Neulinge machen nach dem ersten Kontakt mit der Subkultur eine Phase der Euphorie durch. In dieser Phase ist allerdings auch die Gefahr recht hoch, den normalen kritischen Blick auf mögliche Spielpartner zu verlieren und mit dem ersten besten zu spielen - teilweise fordert dies Lehrgeld in Form von Enttäuschungen und sogar Abstürzen.
Viele Neulinge sind der Meinung, den "alten erfahrenen Hasen" völlig unterlegen zu sein und sind daher froh, wenn sich irgendjemand mit ihnen abgibt. Nicht selten ist der erfahrene Meister oder die Traumdomina gerade mal ein paar Wochen länger dabei und kennt sich auch kaum besser aus.
KO{FEHLT: Einsteigerhandbücher
Synonyme: Anfänger, Einsteiger, Newbie
Auf diesen Eintrag verweisen: Ängste, Baum des Sadomasochismus, de Sade, Marquis, Selbstdisziplin, Sicherheit, Subkultur
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Stand: 14.11.2000.
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