Der Papiertiger: Keuschheitsgürtel |
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Der Papiertiger ist eine Enzyklopädie des Sadomasochismus, zusammengestellt von Datenschlag. Hier erklären wir Begriffe aus dem SM-Bereich und stellen sie in den Zusammenhang der sadomasochistischen Subkultur und ihrer Traditionen.
Spezieller Gürtel, durch den der Träger / die Trägerin am Geschlechtsverkehr gehindert werden soll. Die historische Verbreitung und Anwendung von Keuschheitsgürteln ist umstritten. Während einige Quellen ihr Auftreten bis nach Ägypten zurückverfolgen, gibt es inzwischen auch Behauptungen, dass Keuschheitsgürtel eine Erfindung des viktorianischen Zeitalters und die angeblich älteren Exemplare allesamt Fälschungen seien. In angelsächsischen Ländern wird die Zeit der Kreuzzüge als die der größten Verbreitung gesehen. Umstritten ist auch, in wie weit der K. zum Schutz gegen Vergewaltigungen anstatt zur Verhinderung des Ehebruchs dienen sollte.
Für Sadomasochisten besteht die Faszination eines K in der totalen Kontrolle einer Person (auch als Schlüsselhalter bezeichnet) über die Sexualität einer anderen.
Der Grundaufbau des Ks muß die Geschlechtsorgane abdecken, dabei aber Öffnungen für die Notdurft lassen. Grundproblem ist immer die Hygiene. Längeres Tragen eines K kann Infektionen, Wundreiben etc. verursachen, insbesondere bei Frauen muss eine halbwegs regelmäßige Reinigung möglich sein, um Vaginalinfektionen zu vermeiten.
Bei starren, gebogenen K für Männer ist fraglich, inwieweit unwillkürliche Erektionen nicht zu einer Schädigung der Schwellkörper führen können, wenn diese K über längere Zeit getragen werden. Die zweite Herausforderung ist "Einbruchssicherheit". Sowohl bei den Modellen für Frauen als auch für Männer ist nicht immer sichergestellt, dass der Bottom nicht seitlich am K vorbei die Genitalien doch stimulieren kann. Bei vielen Frauen kann der K seinen Zweck nur begrenzt erfüllen, da sie auch auf andere Art als durch klitoral/vaginale Stimulation zum Orgasmus gelangen können.
K müssen immer "eingetragen", häufig auch im Detail an die Anatomie des Trägers angepasst werden.
Historische oder angeblich historische Ks waren aus Eisen, teilweise mit Leder gepolstert, moderne Varianten sind meist aus Stahl, mit Gummi oder Lederpolstern überzogen. Diese Spielvarianten können (1996) zwischen DM 800 und DM 2000 kosten. Varianten, die wirklich zum längeren Tragen gedacht sind, werden aus Glasfaserverbundmaterial mit antibakterieller Siliconbeschichtung hergestellt. Durch ihr geringeres Gewicht sind sie auch besser unter Kleidung zu tragen als Metallmodelle, und durch die Massenanfertigung auch billiger: (1996) DM 350 für Frauen, DM 500 für Männer. Inzwischen gibt es für Männer auch aus Plexiglas in der Art eines Käfig gefertigte Leichtmodelle.
Synonyme: KG, chastity belt
Siehe auch: Schrittseil, Fesselspiele
Auf diesen Eintrag verweisen: Keuschheit, Schlüsselhalter
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Stand: 06.05.2003.
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