erweisen, habe ihm "unbedingt zu parieren", wie die terminus technicus lautete, auch dann, wenn er aus reiner Bosheit läppische oder entehrende Befehle zur Ausführung bestimmt. "Bei Frechheit, Unfolgsamkeit oder Trägheit gibt es Hiebe."
Hier wie auch bei allen ähnlichen Phantasien lag immer ein hoher Reiz in der Wahl der gebrauchten Worte. Der Untergebene hatte den Vorgesetzten als "jungen Herrn" anzureden (das eventuell mit dem Durchwichsen betraute Dienstmädchen als "gnädiges Fräulein"). Der Vorgesetzte, auch wenn er jünger war als der Sklave, duzte diesen, nannte ihn "Lausbub", "Mistbub", "Range", "Fratz", oft "dresierte er ihn auf den Pfiff und liess ihn bei jeder Ansprache und Ohrfeige "habt acht stehen" oder "stramm knieen" (Das strafweise Stehen und Knieen, welch letzteres oft durch Eisenroste verschärft wurde, hätte ich schon vorhin bei den Züchtigungen erwähnen sollen.) - Die oben durch Gänsefüsschen hervorgehobenen Ausdrücke, dann die Wörter "Prügel", "Ohrfeige" usw., ja selbst ganz harmlose Bezeichnungen wie "Junge", "Bub", "kleiner Kerl", "Knie" usw. erregten mich so oft ich sie in irgend einem Zusammenhange las. Sofort tauchten mit dem betreffenden Wort wollüstige Phantasien auf.
Auch von Koprolagnie war ich nicht verschont. Oft sah ich mich in Gewalt eines barfüssigen Bauernburschen dem ich während seiner Siesta die schmutzigen Beine ablecken musste. War ihm der Dienst nicht mehr genehm, bekam ich einen festen Abschiedstritt ins Gesicht - Auch das Anspucken fand ich angenehm, ja ich verstieg mich bis zu den ärgsten Ideen auf diesem Gebiet, sah meinen Mund als Spucknapf und selbst als Abort benützt werden. Auch wurde mir manchmal befohlen, ausgespuckten Speichel vom Boden aufzuschlecken, für welche Ehre ich mich bei dem spuckenden Herrn bedanken musste, was ich gewöhnlich mit dem Flehen nach weiteren Demütigungen verband. Alle diese koprolagnistischen Erscheinungen traten natürlich auch wieder in sadistischer Form auf, jedoch bemerke ich, dass mir im normalen Zustand das Spucken so zuwider ist, dass ich mich selbst bei Kartarrhen nicht dazu entschliessen kann.
Die Sklaven meiner Phantasie bekommen oft ein ekelhaftes Essen, Abfälle wie Kartoffelschalen, abgenagte Knochen usw., und mussten auf blosser Erde schlafen.
Speziell muss ich da auf meinen Hang für barfüssige Jungen aufmerksam machen. So als Arbeiterbub, der nur mit einer fadenscheinigen, eventuell zerissenen Hose und einem ebensolchen Ruderleibchen bekleidet ist, z. B. unter festen Hieben einen schweren Karren durch einen Morast zu ziehen und dabei oft Izu Boden fallen, - das war oft mein Idol, gehörte zu den stärksten Effekten meiner schmutzigen Phantasie. Hier kam ich auch manchmal über das gewöhnliche Mass meiner Perversion hinaus. Ich stellte mir einmal vor, das beim Anziehen des menschlischen Zugtiers die Hosenknöpfe rissen und so die Schamteile bloss lagen, der einzige Fall, wo diese eine Rolle spielten. - Zwei andere Male verstieg ich mich sogar zu tätlicher Misshandlung meiner Person. Nur diese beide Male verliess ich den ideellen Rahmen. - Ich entkleidete mich das eine Mal bis aufs Hemd und die Unterhose, wobei ich letztere so zusammenrollte, dass sie als Kniehose gelten konnte, lief dann eine Weile barfuss im Zimmer herum, kniete mich von einem Spiegel nieder und spritzte mir schliesslich meinen eigenen Urin ins Gesicht (!), wobei ich mir vorstellte, es geschehe das durch einen kleinen Jungen, der nach seinem Sieg in einer Rauferei auf mir knie und mich vor Zeugen auf so drastische Art seine Oberhoheit und meine Botmässigkeit spüren lasse. - Der zweite und letzte Fall des Heraustretens aus dem Bereich der Phantasie ereignete sich im Vorjahr. Da entkleidete ich mich auf gleiche Art und schlug mir dann fiebernd und atemlos mit einem Spazierstock so heftig über die blossen Waden, dass noch nach acht Tagen Striemen und blaue