den zentralen (zerebrokortikalen) Zellen- und Nervenbahnen voraussetzenden Aus-und Umschaltungen in folgender Weise vergegenwärtigen:
Die von den peripherischen Sinnesapparaten aufgenommenen und zentralwärts geleiteten Sinneseindrücke, die für gewöhnlich sexual anregend wirken, verlaufen von den betreffenden Sinnesfeldern (a) normalerweise in den Bahnen b zu den Assoziationsfeldern v, woselbst sie mit den Vorstellungen von Wollustgefühlen und entsprechenden genitalen Erregungen verknüpft werden. Von hier aus gehen die Bahnen c zu den exzitierenden (motorischen) Genitalzentren innerhalb der Hirnrinde (g) und von diesen wiederum die Projektionsbahnen, für exzito-motorische genitale Impulse (e) peripheriewärts. - Auf der anderen Seite gelangen von den peripherischen Sinnesapparaten aufgenommene Eindrücke - von den vorigen in Qualität und Quantität normalerweise gänzlich verschieden - zu den Sinnesfeldern f und von hier in den Bahnen h zu den Assoziationsfeldern d, woselbst sie mit Vorstellung von Schmerzgefühlen und von Zufügung oder Erduldung schmerzerregender Handlungen usw. verknüpft werden. Diesen Assoziationsfeldern gehen auch Verbindungsbahnen von den ersterwähnten Sinnesfeldem (i) zu; ferner stehen sie durch intrazentrale Bahnen (k) mit den Assoziationsfeldern v
Fig. 1.
in wechselseitiger Verbindung. Von den Assoziationsfeldern d verlaufen, die Bahnen l zu den koordinierenden motorischen Rindenzentren (m) und von hier die Projektionsbahnen p, mittelst deren die Ausführung der intendierten gewaltsamen Handlungen vor sich gehen kann, peripheriewärts.
Während nun unter normalen Verhältnissen der wollusterregende genitale Impulse, auslösende Reiz über a, b, v, c, g und e kontinuierlich geleitet wird, müssen wir uns beim Algolagnisten die Bahn b als mit verstärkten Hemmungen versehen, betriebsgestört, oder - in den schwersten Fällen - als gänzlich abgebrochen denken, so dass auf diesem Wege Vorstellungen von Wollustgefühlen und genitalen Erregungen nicht mehr ausgelöst und die motorischen, Zentren und Bahnen genitaler Erregungen nicht in Aktion gesetzt werden. Wohl aber kann das noch, und mit verhältnismässig um so grösserem Erfolge, auf dem Umwege über die Sinnesfelder d, durch die für gewöhnlich ausgeschalteten oder wenig benutzten Bahnen i und die die Assoziationsfelder d und v verbindenden (intrazentralen) Bahnen k geschehen. Somit werden ausser den adäquaten, von den Sinnesfeldern f aufgenommenen und in. den Bahnen h fortgeführten Reizen zu den Assoziationsfeldem d über i sich auch die von a kommenden gesellen, und