quemen Frage nach dem Ursprünge des Lebens auf der Erde mittelst der kosmozoischen Hypothese zu entziehen suchte, wonach das von einem anderen Weltkörper herstammende organische Leben durch herabfallende Meteore auf die Erde gewissermassen verschlagen wurde!
Immerhin wird man an den atavistisch-evolutionistischen Ideen einen gewissen berechtigten Kern insofern anerkennen dürfen, als die Erfahrung der Urzeit den Menschen mit der Notwendigkeit, sowohl seinerseits Schmerz zu ertragen, wie auch anderen beseelten Wesen Schmerz zuzufügen, bald bekannt machen musste. Denn beim steten Kampfe des Menschen mit Raubtieren und mit anderen ihm an Stärke gleichen oder überlegenen Geschöpfen war er - mochte er nun Angreifer oder Verteidiger sein - unausbleiblich genötigt, diesen Wesen Schmerz bis zur Vernichtung und Ausrottung zuzufügen, wollte er eigener schmerzhafter Schädigung und Tötung vorbeugen oder entgehen; und indem er seinen Zweck durch die von ihm ausgehende absichtliche Gegenschädigung erreichte, musste er wegen der Erreichung dieses Zweckes an dem verursachten Schmerz- zugleich ein Gefühl der Lust, der Befriedigung empfinden. Dieses Gefühl der Lust musste noch dadurch gesteigert werden, dass er dabei auch seiner höheren geistigen Begabung gewahr wurde, die ihm im Kampfe mit den an rein physischer Stärke gleichen oder überlegenen Mitgeschöpfen den Sieg sicherte. Natürlich konnten diese Gefühle nur dem Manne, dem Kämpfer und Jäger, dem Erringer der Tierbeute, unmittelbar zuteil werden. So haben wir hier beim Manne die Anfänge eines Lustgefühls auf Grund des anderen beseelten Wesen absichtlich bereiteten Schmerzes. Der Gedanke ist nicht abzuweisen, dass, wie die sexuellen Lustgefühle ja auch im Laufe der Kulturentwickelung bis zu einem gewissen Grade immer wachsender Verfeinerung, immer künstlicher hinaufgetriebener Steigerung unterliegen - man denke nur an die Reizungen der Verhüllung und Hervorhebung durch Kleidung- und Schmuck, der sozial gebotenen Entziehung und Erschwerung beliebigen Geschlechtsgenusses usw. -, dass so auch die mit Schmerzzufügung und Tötung verbundenen Lustgefühle allmählich an Intensität und Subtilität zunahmen. Denn die Kultur lehrte den Menschen leider nicht bloss mit grösserem Raffinement zu lieben, sondern auch mit grösserem Raffinement Schmerz zuzufügen, umzubringen, zu töten. Wie weit man es in dieser Entwickelung gebracht hat, dafür liefert ja jeder Blick in die Arsenale der Folterkammern und in die Strafgesetzgebungen noch nicht allzuweit hinter uns liegender Zeiten die traurigsten Belege. Mehr und mehr erfreute das anderen zugefügte Leid als solches, als Selbstzweck, auch ohne die damit ursprünglich verbundenen Ideen der Notwehr, der Rache, der Bestrafung usw. - gerade wie die erotischen Lustgefühle