Bisam

07.03.2003

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    Jahresübersicht 2003 | Monatsübersicht März

  1. "Märtyrer der Lust kommt in die deutschen Kinos"
  2. Neue Webadresse der Gruppe VFSM e.V.
  3. "Emma"-Leserinnen diskutieren über SM
  4. "Bilderlexikon der Erotik" bei Zweitausendeins

    

"Märtyrer der Lust kommt in die deutschen Kinos"

Wie SM-News heute berichtete, (www.sm-news.net/menu.php?link=news&newsid=928 ), kommt nach sechs Jahren der Dokumentarfilm "Sick: The Life and Death of Bob Flanagan, Supermasochist" (USA 1997, Regie: Kirby Dick) durch einen neuen Verleih endlich in die deutschen Kinos.

1997 wurde der Film erstmals auf den Berliner Filmfestspielen gezeigt.

Autor und Performancekünstler Bob Flanagan war ein Jahr zuvor im Alter von 46 Jahren an Mukoviszidose gestorben. Sein Leben war durch diese chronische Lungen-Erkrankung von Anfang an durch große Schmerzen geprägt. Um mit dieser Situation umzugehen, fügte er sich selbst Schmerzen zu, nicht nur um Kontrolle über sie zu gewinnen, sondern auch zu versuchen, diese Qual in Lust zu verwandeln.

Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Sheree Rose entwickelte er SM-Praktiken, die er auch in Performances umsetzte. Die dort gedrehten Videos sind Teil dieser Dokumentation.

Mit seinen Performances wurde Flanagan, der sich beispielsweise in einer oft zitierten Szene seine Eichel auf ein Holzbrett nagelte, zur Leitfigur von Piercing-Freunden und Body Modifiers. Legendär sind seine Auftritte in einem Video der ?Nine Inch Nails", sein bei Research erschienenes Buch ?Bob Flanagan ö Supermasochist" und die Performances, die Künstler wie Matthew Barney und Hollywoodleute wie David Fincher beeinflusst haben. Flanagan ist als Märtyrer der Lust zu einer Kultfigur des Unterground der Achtziger und Neunziger geworden.

Regisseur Kirby Dick begleitete Flanagan und Rose während der beiden Jahre mit der Kamera und verfilmte so ein Porträt des ungewöhnlichen Künstlers.

Autor: Aranita, aranita — at — bizarre-talk.org, www.bizarre-talk.org


    

Neue Webadresse der Gruppe VFSM e.V.

Nach mehrmonatiger Abwesenheit ist die Hamburger Gruppe VFSM e.V.(Vereinigung Fetish und SM) - men only - wieder im Web vertreten.

Ab sofort erreicht man die VFSM-Website unter www.vfsm2000.de/ , die Mailadresse lautet: <VFSM2001 — at — aol.com>.

Kommentar: Danke an Paul für die Info.

Autor: Werner Fauster <werner — at — schlagworte.org>


    

"Emma"-Leserinnen diskutieren über SM

Im Internet-Forum der Zeitschrift "Emma" (leicht zu finden unter www.emma.de) wurde heute (7.3) mittag ein Diskussionsthread über die Verbindung von SM und Feminismus eröffnet. Sein Einleitungsposting bietet als Diskussionsgrundlage: "Der Feminismus, wie Frau Schwarzer ihn angeregt hat und für den sie gekämpft hat, scheint, laut ihren Aussagen, die Existenz von sadomasochistischen Frauen zu leugnen, jedenfalls die Lust dieser Frauen an SM abzustreiten, oder solche Frauen als Kollaborateure zu bezeichnen. Hier nur meine Frage: Ist es nicht denkbar, daß eine Frau Feministin und Sadomasochistin in einem ist? Daß sie zum Beispiel mit ihrem Mann eine vollkommen ausgewogene Beziehung führt, und sich im sexuellen Bereich ihm gerne unterwirft oder ihn dominiert? Wäre es nicht auch denkbar, daß eine erfüllte, gleichberechtige Beziehung gerade durch solche Spiele entsteht?"

Unter den (bis jetzt jedoch noch nicht sehr zahlreichen Antworten) fand sich bislang keine Stellungnahme gegen SM, sondern stattdessen lediglich eine Frau, die sich _dafür_ bekannte: "Ich bin gerne eine Frau, ich habe mich freiwillig für klassische Rollenverteilung entschieden und ich bin doch tatsächlich gerne masochistisch. Wenn ich beim Sex allerdings voll auf meine Kosten komme, habe ich danach immer noch (!) sehr oft ein schlechtes Gewissen, und das hat mir zu Denken gegeben." Des weiteren wird im Verlaufe des Threads www.datenschlag.org als Informationsquelle empfohlen.

Von den "Emma"-Macherinnen selbst liegt noch keine Stellungnahme vor, obwohl diese heute ankündigten, sich ab jetzt an den Forendiskussionen beteiligen zu wollen.

Das Internetforum der Zeitschrift "Emma" existiert seit ziemlich exakt 14 Tagen. Im Augenblick ist der Diskussionsstil dort etwas gereizt, weil die heißblütigeren Mitglieder der deutschen Männerbewegung am letzten Wochenende eine Aktion von Foren-Imperialismus starteten, um ihre eigenen Anliegen mit Nachdruck in die Debatte einzubringen - manchmal auf etwas unhöfliche Weise. Aktuell treffen dort also momentan sehr unterschiedliche Sichtweisen recht hart aufeinander, wobei der SM-Thread bislang noch weitestgehend polemikfrei ist.


    

"Bilderlexikon der Erotik" bei Zweitausendeins

Der Versandbuchhaendler Zweitausendeins (www.zweitausendeins.de) bietet derzeit das urspruenglich 1928-1931 vom "Wiener Institut fuer Sexualforschung" herausgegebene "Bilderlexikon der Erotik" auf CD-ROM fuer 15 Euro an. Die Printausgabe ist nur noch selten und zu hohen Preisen antiquarisch erhaeltlich. Aus der Inhaltsbeschreibung:

"An diesem ebenso mutigen wie ehrgeizigen Unternehmen beteiligten sich nahezu alle namhaften Sexualforscher der zwanziger Jahre. Schon alein wegen der Vielzahl der behandelten Aspekte und der Fuelle seiner Fakten sucht das seit Jahrzehnten vergriffene Lexikon bis heute seinesgleichen. Die vorliegende elektronische Neuauflage umfasst den vollstaendigen Text des Nachschlagewerks und ist wie dieses selbst in drei Abteilungen gegliedert: - Die Abteilung Kulturgeschichte beschreibt die Sitten und Gebraeuche im Sexualleben der Voelker. (...) - Die Abteilung Literatur und Kunst ist ein bibliographisches und biographisches Handbuch (...) - Die dritte Abteilung ist der Sexualwissenschaft im engeren Sinne gewidmet. Sie dokumentiert als Nachschlagewerk fuer alle relevanten medizinischen, juristischen und soziologischen Probleme den damaligen Forschungsstand."

    



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