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Jahresübersicht 2001
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Unter eurogay.de/entertainment/5842.html ist ein Beitrag aus dem Online-Schwulenmagazin zu lesen, in dem sich der Sexualwissenschaftler und Leiter der Deutschen Gesellschaft fuer Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS, www.sexologie.org/) kritisch ueber den gaengigen Begriff der "Sexsucht" aeussert.
"Eine Sucht sei schon per Definition immer stoffgebunden, zum Beispiel Heroin, Alkohol, Nikotin - und das mache auch Sinn, weil sie Abgrenzungen gegenüber anderen Formen des Verhaltens ermögliche, so Gindorf. 'Dieser klassischen wissenschaftlichen Definition sollten wir auch anhängen, denn alles andere führt uns in die Irrtümer, die oft verbunden sind mit dem Begriff "Sexsucht" - bis hin zur reinen Ideologie und Polemik. Alkoholismus zum Beispiel ist eine stoffgebundene Sucht, die tatsächlich krank macht, im physiologisch nachweisbaren Sinne. Man kann daran sterben. An zuviel oder zu wenig Sex ist jedoch noch kein Mensch gestorben. (...) Man muss den Blickwinkel in eine andere Betrachtungsperspektive lenken: Auf die Ideologien und Interessen, die dahinter stehen, etwas als Sucht erscheinen zu lassen."
KOMMENTAR
Der angebliche Suchtcharakter sadomasochistischer Verhaltensweisen wird in der deutschsprachigen Fachliteratur immer noch regelmaessig behauptet. Hier duerfte eine analoge Argumentation greifen.
KORREKTUR [24. Mär 2001]
der Sexualwissenschaftler ... Rolf Gindorf" sollte das natuerlich heissen. Ausserdem ist Gindorf nicht Leiter, sondern Vizepraesident der DGSS.
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