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Jahresübersicht 1999
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In Las Vegas findet vom 16. bis 18. Juli 1999 in Las Vegas der diesjährige Wettbewerb zur Wahl der International Ms. Leather (IMsL) statt. Laut einer Meldung von James LiGate auf seiner SM News Site ist das Veranstaltungshotel World Trade Center Hotel bereits ausgebucht, weitere Gäste sollen ins The Maxim untergebracht werden. Zusammen mit der Wahl sollen auch Versteigerungen, Partys, Märkte und Workshops stattfinden.
Zimmerreservierungen können unter (USA) 1-888-673-1553 vorgenommen werden. Weitere Kontakt- oder Hintergrundinformationen wurden nicht gegeben.
Für einen Sitz im Stadtrat von Denver im US-Bundesstaat Colorado kandidiert ein schwuler Sadomasochist. Der 38jährige Kevin Shancady tritt laut einer Meldung von James LiGate auf seiner SM News Site im 10. Distrikt gegen den Amtsinhaber Ed Thomas und dem ebenfalls schwulen Mason Lewis Byrne an. Auf politischer Seite gehört er zum Stab der demokratischen Senatorin Dorothy Rupert. Shancady hat zehn Jahre lang für ein Anti-Gewalt-Programm an den Schulen der Stadt gearbeitet sowie an der kommunalen Aids-Aufklärung und mehreren kommunalen Gremien teilgenommen. Er war auch ein Mitglied der Arbeitsgruppe für Homosexualität des Bürgermeisters Wellington Webb. Shancady gewann die Mr. Leather Colorado Wettbewerbe in 1992 und 1995. 1992 erreichte er auch die Endrunde des International Mr. Leather.
Er wolle Haß beenden und Leben retten, erklärte Shancady. MIt seinen Titelgewinnen habe er sich für die Aids-Aufklärung eingesetzt und Position gegen religiöse Konservative bezogen, die Rechte von Homosexuellen einschränken wollten. Sein Wahlkampf gewinnt nicht zuletzt wegen des hohen Anteils von Homosexuellen in dem Distrikt Unterstützung. Allerdings haben sich LiGate zufolge Teile der schwulen Subkultur besorgt über ein negatives Image geäußert, daß durch seine SM-Titel verbreitet werden könnte.
Shancadys 34jähriger Gegenkandidat Byrne verweist auf seine Wirtschaftserfahrung als Leiter eines Rundfunksenders. Der 49jährige Amtsinhaber Thomas gehörte 20 Jahre lang zur Polizei von Denver, hat sich aber mit der Polizeigewerkschaft mit Aussagen zur Versicherung von Polizisten überworfen. Ein Sprecher der Polizeigewerkschaft sagte, ihnen seien Shancadys sexuellen Vorlieben egal, sie wollten nur gute Regierungsarbeit. Unterstützung hat Shancady auch von der Gewerkschaft der Feuerwehr, der Polizeischutz-Vereinigung und den Vorsitzenden der Grundstücksmakler der Stadt erhalten. Denver ist die Hauptstadt von Colorado und hat etwa 500.000 Einwohner.
Quelle: bdsm.miningco.com/library/news/blnews.htm
ERGAENZUNG [14. Apr 1999]
Laut einer Message auf der Mailingliste SM ORG hat Kevin Shancady eine Website unter www.shancady.com . Seine Kontaktadresse lautet:
Kevin Shancady for Denver City Council, 750 Ogden Denver, Colorado 80218 USA
Die Wahl soll am 04. Mai 1999 stattfinden.
Die "Survivors of the Shoah"-Stiftung des US-Regisseurs Steven Spielberg sucht laut der Homosexuellen-Zeitung "Queer" (April 1999) nach Überlebenden der Nazi-Übergriffe auf Schwule und Lesben. Bislang seien nur wenige Homosexuelle bereit gewesen, vor der Kamera über ihre Erlebnisse zu berichten.
Kontaktadresse:
Shoah-Foundation Postfach 102046 60020 Frankfurt Deutschland Tel: 0130 - 72 54 46
Die US-Bürgerrechts-Organisation American Civil Liberties Union (ACLU) gibt ein Handbuch für homosexuelle und bisexuelle Aktivisten heraus. "Try This At Home!" wird auf der ACLU-Homepage (www.aclu.org/news/n050996b.html) als eine Praxis-orientierte Anleitung gelobt, um gegenüber der Regierung, Universitäten, Firmen, Banken und sozialen Einrichtungen Gleichberechtigung für Homosexuelle zu erstreiten und gegen Diskriminierung vorzugehen. Auf der Grundlage der Erfahrung von mehr als 50 Aktivisten wird Schritt für Schritt gezeigt, welche Strategien der Lobbyarbeit, bei Rechtsfragen und im Umgang mit der Presse funktioniert haben - und welche nicht.
Autor ist der Leiter der ACLU-Arbeitsgruppe für Schwule und Lesben, Matt Coles, der seit mehr als 20 Jahren für die Rechte von Homosexuellen in den USA kämpft. Unter seiner Führung wurde unter anderem das homosexuelle Bürgerrechtsgesetz des Bundesstaates Kalifornien (1992) durchgesetzt.
"Try This At Home!" A Do-It-Yourself Guide to Winning Lesbian and Gay Civil Rights Matt Coles ISBN 1-56584-309-6 Paperback 14,95 Dollar The New Press 1996
Soll auch über die ACLU-Website zu bestellen sein.
KOMMENTAR
Es ist unklar, wieviel aus diesem Buch von deutschsprachigen Sadomasochisten unter einem völlig anderem Rechtssystem übernommen werden kann. Ein deutsches Gegenstück ist mir bislang nicht bekannt.
Der Regisseur des Kinofilms "8 MM" Joel Schumacher [swl19990225-0002] hat in einem Zeitungsinterview ein für die Dreharbeiten vorgeführtes SM-Spiel als krank bezeichnet. Wie James LiGate auf seiner SM-News Site unter Berufung auf die Zeitung "San Francisco Examiner" berichtet, heuerte Schumacher für eine SM-Szene zwei Dominas an, die einen eigenen Sklavin mitbrachten. Der Mann sei bis auf einen schwarzen G-String ausgezogen worden, habe Schumacher der Zeitung erzählt. Er sei gefesselt worden, mit einem Ballknebel geknebelt und sein Kopf in Plastikfolie eingewickelt worden, in der zur Atmung ein winziges Loch gewesen sei. Dann hätten sie ihn einfach windelweich geprügelt. Es sei die einzige Stelle im Film, die kein Film mehr gewesen sei - sie hätten der Krankheit von jemanden zugeschaut ("we were watching somebody's pathology").
Zwar wolle er nicht mit dem Finger auf etwas zeigen, was zwischen einverständlichen Erwachsenen geschehe, habe Schumacher der Zeitung erklärt. Aber das habe alle etwas mitgenommen. Zwar könne der Mann tun, was er wolle, aber er selbst müsse nicht dabei zuschauen.
Hauptdarsteller von "8 MM" ist Nicolas Cage, der als Privatdetektiv die Herkunft eines Acht-Millimeter-Films erforschen soll. In dem Krimi wird eine Verbindung zwischen der sadomasochistische Subkultur und "Snuff"-Filmen gezogen.
Quelle: bdsm.miningco.com/library/news/blnews.htm
Originalzitate:
"These two dominatrixes came in and they brought their own slave," said Schumacher. "They stripped him down to a little black G-string, tied him up, put a ball gag in his mouth, wrapped Saran Wrap around his head with just a tiny opening to breathe through, and just proceeded to beat the living tar out of him. It was the only point in the movie where it was not a movie anymore - we were watching somebody's pathology."
"Far be it from me to point the finger at anything that occurs between consenting adults, but that affected all of us a bit. I didn't like him humiliating himself in front of me, groveling at my feet and thanking me for letting him do this. He can do what he wants, but I don't have to watch is I guess what I'm saying."
Am Samstag, dem 17. April 1999 findet in London laut einer Meldung der SM News Site von James LiGate ein "SM Pride Day" statt. Der Tag soll mit einer Outfit-Parade von Whithall Place nach Cornway Hall am Red Lion Square beginnen, berichtet LiGate unter Berufung auf die Newsgruppe uk.people.bdsm. Von 13.00 bis 18.00 Uhr soll ein "Pervfest" mit Workshops, Verkaufsständen und Vorführungen stattfinden. Am Abend veranstalte Ishamel Skyes ein "Drinks 'n' Dungeon". Der "SM Pride Day" ist aus dem Kampf gegen das Spanner-Urteil entstanden und soll öffentliche Vorurteile abbauen.
Quelle: bdsm.miningco.com/library/news/blnews.htm
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