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Jahresübersicht 1998
| Monatsübersicht November
Die radikalfeministische Zeitschrift EMMA hat offenbar um den Faktor 1000 falsche Zahlen für die Größe des weltweiten Umsatzes der Pornoindustrie angegeben. Wie ein Leser in der neusten Ausgabe der "SM-Depesche" (Nov 1998) schreibt, zitierte die Redaktion von Herausgeberin Alice Schwarzer in "Kriegspropaganda gegen Frauen" (EMMA Mai/Juni 98, Seite 83) Zahlen aus dem britischen Wirtschaftsmagazin "Economist" vom 14. Februar 1998. Laut EMMA beläuft sich der Umsatz der Industrie demnach auf 20 Billionen (10^12) Dollar im Jahr. Dem Leser zufolge schrieb der "Economist" zwar wirklich "20 Billion", was aber wegen der unterschiedlichen Zählweise der Engländer übersetzt 20 Milliarden (10^9) Dollar wären. Statt 3.419 Dollar pro Jahr ergebe dies nur noch 3,40 Dollar, die jeder Mensch auf der Erde statistisch gesehen für Pornographie jedes Jahr ausgebe.
EMMA war in ihrem Artikel [siehe SWL 25. April 98] massiv gegen sadomasochistische Pornographie vorgegangen. Auf der Grundlage der EMMA-Aktion hatten mehrere Frauen im deutschen Bundestag in der vergangenen Legislaturperiode Zensurmaßnahmen gegen "Gewaltpornos" gefordert. Die neuernannte deutsche Familienministerin Christina Bergmann (SPD) hatte am Montag in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Spiegel" [siehe SWL 09. Nov 98] die Forderung nach einem Verbot erneuert.
KOMMENTAR
Die Angaben des Depeschen-Lesers zu den "Economist"-Zahlen konnten bisher nicht überprüft werden.
Reihenfolge Deutsch: Millionen - Milliarden - Billionen - Billiarden ... Reihenfolge Englisch: Million - Billion - Trillion ...
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