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Jahresübersicht 1997
| Monatsübersicht Juni
Die Menschenrechtsgruppe Amnesty International (ai) erkennt seit dem 18. November 1995 eine "Aktionsgruppe Homosexualität" an, die sich gegen Menschenrechtsverletzungen an Schwulen und Lesben wendet. ai fordert
Die Abschaffung von Gesetzen, die eine Inhaftierung von Homosexuellen aufgrund ihrer sexuellen Identität zur Folgen haben könnten.
Die Einhaltung der Menschenrechte für Homosexuelle und Menschen mit HIV und AIDS.
Der formelle Name der ai-Gruppe lautet "amnesty international members for lesbian and gay concerns" (AIMLGC). Die 1990 gegründete AIMLGC spricht auf dem Flugblatt "Love is a basic right" von 15 Gruppen in neun Ländern, 1995 habe ai die deutsche Gruppe anerkannt. Laut Auskunft von Holger Hallmann, der auf dem Christopher Street Day Bochum am 14. Juni 1997 den ai-Stand betreute, baut AIMLGC zur Zeit ein Netzwerk von Interessierten auf. Auf eine Anfrage eines SMart Rhein-Ruhr Mitglieds sagte er, eine Teilnahme von Sadomasochisten wäre für ai kein Problem. Hallmann bot an, bei SM-Gruppen einen Vortrag zu halten, zu dem auch ein Film gehören würde.
Sadomasochisten werden in "Love is a basic right" nicht erwähnt, es wird durchgehen von "Homosexuellen" gesprochen. Lediglich bei dem Anforderungsblatt für weitere Informationen steht:
Ja, ich möchte --> mich besonders für die Verbesserung der Rechte von sexuellen Minderheiten einsetzen.
Kontaktadressen:
AIMLGC c/o Holger Hallmann, Am Küsterland 29, 44892 Bochum-Langendreer Deutschland Tel. 0234 / 92 100 41
Diese Adresse sollte für Leute und Gruppen aus dem Ruhrgebiet benutzt werden. Andere Gruppen sollten sich vermutlich eher an die folgende Adresse wenden:
amnesty international, Aktionsgruppe Homosexualität c/o Stephan Cooper, Karl Stieler Straße 2, 12167 Berlin Tel 030/796 2874, Fax 030/796 5340, Email cooper — at — sonett.fhss-berlin.d400.de
Die Bochumer Lesbengruppe "Lesben und Anhang" (LUNA) hat auf dem Christopher Street Day in Bochum Flugblätter mit einer Selbstdarstellung verteilt, auf denen steht:
Wir wollen gemeinsamer [sic] Austausch und Solidarität unter allen Lesben (außer SM und Kanalratten).
LUNA wendet sich an Lesben mit Kindern oder solche die planen, Kinder zu haben. Die Gruppe trifft sich
Jeden 1. und 3. Freitag im Monat um 20.00 Uhr in den Räumen der Rosa Strippe, Eislebenerstraße 14, BO[chum]-Langendreer Tel. 0234 / 294256
Der Bochumer Christopher Street Day fand dieses Jahr am 14. Juni an der Jahrhunderthalle statt.
KOMMENTAR
Bei "Kanalratten" es sich um hardcore Lesben handeln, die Frauen vergewaltigen.
Laut Auskunft eines Polizisten auf dem Christopher Street Day in Bochum sind der Polizei bisher keine gewalttätigen Übergriffe gegen Sadomasochisten bekannt geworden. Er könne allerdings nur für den Raum Ruhrgebiet sowie Düsseldorf und Köln sichere Auskünfte geben. Der Vertreter sah einen Grund dafür darin, daß Sadomasochisten in der Öffentlichkeit weniger auffällig seien als Homosexuelle und "sich auch zu wehren wüßten". Die Gefahr, daß Rechtsradikale Partys stürmten, sei als eher gering einzuschätzen.
Auf Anfrage sagte er, daß die Stellen der Polizei für Übergriffe gegen Homosexuelle durchaus auch an Informationsmaterial über Sadomasochisten interssiert wären. Anprechpartner wären hier die Beamten in den einzelnen Städten.
Die Polizei von NRW hatte in der Jahrhunderthalle während des Christopher Street Days in Bochum am 14. Juni 1997 einen Informationswagen aufgebaut, von dem aus sie Informationsblätter über Gewalt gegen Schwule und der Vorgehensweise nach Übergriffen informierten. Viele der Broschüren waren im Zusammenarbeit mit dem Schwulenverband Deutschlands (SVD) erstellt worden.
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Erzeugt am: 15.03.2006
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