schmutzten, zerknitterten und bis zur Entblössung von Schenkelteilen zerrissenem. Doch waren mir auch Hosen aus Loden oder blauem Tuch und enganliegende Lederhosen recht sympathisch. Annoncen von Knabenkleiderhändlern regten mich ausserordentlich auf und zwar um so mehr, je billiger die angesetzten Preise waren. Wenn es z. B. hiess: "Vollständige Anzüge für Knaben von 10-14 Jahren von 3 Frcs. aufwärts", so war das für mich stets ein Anlass zum Entzücken. Ich stellte mir dann vor, wie ich als lang aufgeschossener Junge von 14 Jahren um dieses Schandgeld eine überall zu kurze, für 8 Jahre berechnete Hülle angemessen erhielt. Was den Körper meiner Objekte anlangt, so verlangte ich kurz geschorenes, womöglich blondes Haar, ein freches, frisches Gesicht mit blitzenden, intelligenten Augen, eine wohlproportionierte, schlanke Gestalt. Die Beine, auf die ich das meiste Gewicht legte, musten sehr graziös sein; schmale Knie, stramme Waden und elegante Fesseln waren unbedingt erforderlich. Oft ertappte ich mich dabei, wie ich solche "ideale" Körperformen oder Kleidungsstücke aufzeichnete. An die Genitalien dachte ich dabei niemals; die Definition der Päderastie erfuhr ich erst aus ihrem Buche. Nie kam mir die Idee zu einem auch nur ähnlichen Akte. Vollständig nackte Gestalten wirkten fast gar nicht, d. h. nur ästhetisch aber nie sexuell auf meine Phantasie.
So habe ich denn die Objekte meiner Phantasie beschrieben und es erübrigt mir nun zu berichten, was mein erregter Geist mit diesen armen Objekten anfing:
Da komme ich nun zum eigentlichen Kern meiner Anomalie, dem bereits angedeuteten Gemisch von Sadismus und Masochismus. Ich kann nicht glauben, dass Sadismus und Masochismus Gegensätze sind. Masochismus ist nur ein spezieller Fall des Sadismus, gerade so wie Altruismus ein spezieller Fall des Egoismus ist, welches Paradoxon ich zum Schluss noch erörtern werde. - Die grausamen Akte, die meine Phantasie ersann, erstreckten sich auf meine Person genau so wie auf jede andere der überhaupt geschlechtlich erregenden Art, ja es kam vor, dass ich mich mit jemand anderem quälen fühlte, so dass ich meine eigenen gedachten Schmerzen genoss und gleichzeitig einen zweiten Buben sich unter Hieben winden sah. Wie oft erblickte ich mich und einen Kollegen gemeinsam zwischen den Beinen eines unerbittlichen Vorgesetzten, der mit einer Peitsche breite blutige Striemen über alle vier Waden zog! Ich fühlte in solchen Momenten sowohl die Wonne der eigenen Erniedrigung als auch das frohe Bewusstsein, dass ein Nebenmensch erniedrigt wird, also Masochismus und Sadismus in derselben Sekunde. Gegensätze liessen sich denn doch nicht in eine so kurze Zeit friedlich zusammentun. - Ich bin übrigens geneigt, die innige Mischung meinem auch ausserhalb der Vita sexualis streng objektiven Charakter zuzuschreiben. Ich vermag mich stets sowohl vollständig in die Lage und Gefühle eines ändern hineinzudenken, als auch mich selbst vom Standpunkt eines Unparteiischen genau und schonungslos zu beurteilen.
Was die Art meiner sadistisch-masochistischen Gedanken anlangt, so beruhten diese, wie schon oben geschildert wurde, im wesentlichen darauf, dass ein Knabe meiner Spezies, eventuell ich selbst im kritischen Alter, auf derbe Weise körperlich gezüchtigt wurde. Ohrfeigen, Kopfstücke, Haar- und Ohrbeutel, Hiebe mit Stöcken, Peitschen, Riemen usw., Fusstritte und andere Tätlichkeiten wechselten da ab. Die Peitschenhiebe machten am meisten Eindruck, wenn sie in die empfindlichen Kniekehlen hinein oder über die entblössten Waden erteilt wurden, und auch Schläge um die Ohren liebte ich. Stockhiebe wurden blind über alle Körperteile fallen gelassen. Fusstritte seitens Barfüssiger schienen mir entehrender und daher angenehmer als solche von Stiefelträgern. Das Schleifen an den Ohren unter gleichzeitiger Abohrfeigung oder Durchpeitschung war mir besonders angenehm. - Gern sah ich es, wenn das Opfer die Züchtigung als Strafe für irgend ein Vergehen selbst