zwang zu einem Kurverfahren. In der Rekonvaleszenz lernte B. ein seiner masochistischen Gefühlsweise entsprechendes Mädchen kennen, erzielte endlich Koitus unter Zuhilfenahme masochistischer Situationen und fühlte sich befriedigt. Nun lebten aber die alten fetischistischen Faszinationen und masochistischen Gelüste wieder auf und in der Befriedigung dieser Appetenzen empfand B. weitaus grösseren Genuss als in dem nur honoris causa und als Episode jener Scheusslichkeiten geleisteten Koitus. Das Ende dieser sexualen zynischen Existenz war eine - Heirat, zu welcher sich B., nachdem ihm seine Maitresse davongelaufen war , entschloss. B., der bereits Familienvater ist, versichert, dass er mit seiner Ehefrau genau so verkehre, wie mit jener und dass sie beide befriedigt (!) von dieser Art des maritalen Umganges seien. (Zentralblatt für Krankheiten der Harn- und Sexualorgane, VI. 7.)
Hierher gehören weiteres Fälle Cantaranos I. c. (mictio, in einem anderen Falle gar defaecatio puellae ad linguam viri ante actum [Urinieren, in einem anderen Falle gar Defäzieren des Mädchens auf die Zunge des Mannes vor dem Geschlechtsakt] ), Geniessen von nach Fäces riechendem Konfekt, um potent zu sein; ferner folgender, gleichfalls von einem Arzte mir mitgeteilter Fall:
Ein im höchsten Grade dekrepider russischer Fürst liess sich von seiner Maitresse, die sich über ihn, ihm den Rücken wendend, setzen musste, auf die Brust defäzieren, und regte nur auf diese Weise die Reste seiner Libido an.
Ein anderer souteniert eine Maitresse in aussergewöhnlich glänzender Weise mit der ihr auferlegten Verpflichtung, ausschliesslich Marzipan zu essen. Ut libidinosus fiat et eiaculare possit excrementa feminae ore excipit. [Um erregt zu werden und ejakulieren zu können, empfing er die Exkremente der Frau mit dem Munde] - Ein brasilianischer Arzt berichtete mir über mehrere zu seiner Kenntnis gekommene Fälle von Defaecatio feminae in os viri [Defäkation der Frau in den Mund des Mannes].
Derartige Fälle kommen überall vor und durchaus nicht selten. Alle möglichen Sekrete, Speichel, Nasenschleim, selbst Ohrenschmalz werden in diesem Sinne benutzt, mit Begierde verschlungen, oscula ad nates und selbst ad anum [Küsse auf den Hintern und selbst den Anus] gegeben. (Dr. Moll op. cit. p. 135 berichtet gleiches von Konträrsexualen.) Das perverse Gelüste, den Cunnilingus aktiv auszuüben, welches weit verbreitet ist, dürfte auch häufig in solchen Antrieben seine Wurzel haben.
Hierher gehört offenbar auch der scheussliche Fall von Cantarano, ("La Psichiatria" Jahrg. V, p. 207, in welchem dem Coitus morsus et succio [das Beißen und Saugen] an den möglichst lange nicht gewaschenen Zehen der Puella vorausgehen, ferner der von mir in der 8. Auflage dieses Buches berichtete analoge (Beobachtung 68).
Stefanowski (Archives de l'Anthropologie criminelle 1892, Bd. VII) kennt einen alten russischen Kaufmann, qui valde delectatus fuit bibendo ea quae puellae lupanarii jusso suo in vas spuerunt [dem es sehr gefiel, wenn die Mädchen des Lupanars sein Ejakulat in ein Gefäß spien, dieses dann auszutrinken (zweifelhafte Übersetzung - jusso?)].
Neri, Archiv. delle psicopatie sessuali p. 108: 27 Jahre alter Arbeiter, schwer belastet, mit Tic im Gesichte, Phobien (besonders Agoraphobie) und Alkoholismus behaftet. Summa ei fit voluptas, si meretrices in os eius faeces et urinas deponunt. Vinum supra corpus scortorum effusum defluens ore ad meretricis cunnum adposito excipit. Valde delectatur, si sanguinem menstrualem ex vagina effluentem sugere potest. Fetischist in Damenhandschuhen und Stiefeletten, osculatur calceos sororis, pedes cuius sudore madent. Libido eius tum demum maxime satiatur, si a puellis insultatur, immo vero verberatur, ut sanguis exeat. Dum verberatur, genibus nixus veniam et clementiam puellae expetit, deinde masturbare incipit. [Es war ihm die höchste Wollust, wenn Prostituierte ihren Kot und Urin in seinem Mund ließen. Wein, der über die Körper der Huren vergossen wurde, schlürfte er in ihrer Schamgegend auf. Es gefiel ihm sehr, wenn er das aus der Vagina rinnende Menstruationsblut lecken konnte. Fetischist in Damenhandschuhen und Stiefeletten, küsste er die Stiefel seiner Schwester, deren Füße vor Schweiß trieften. Schließlich gelangte seine Libido zum Höhepunkt, wenn er von Mädchen beschimpft, ja sogar geschlagen wurde, bis Blut kam. Während er geschlagen wurde, bat er das Mädchen flehentlich um Milde und Gnade, worauf er zu masturbieren begann.]
Beobachtung 84. W., 45 Jahre, belastet, war schon mit 8 Jahren der Masturbation ergeben. A decimo sexto anno libidines suas bibendo recentem feminarum urinam satiavit. Tanta erat voluptas urinam bibentis ut nec aliquid olfaceret nec saperet, haec faciens. [Ab seinem sechzehnten Jahre stillte er seine Gelüste durch das Trinken frischen Frauenurins. So groß war seine Begierde, Urin zu trinken, dass er dabei nichts roch noch schmeckte.] Nach dem Trinken