der Pubertät ab zeigten sich mit den betreffenden masochistischen Phantasien ab
und zu Pollutionen unter schwachem Wollustgefühl.
Als Pat. einmal Friktionen der Glans unternahm, gelang ihm weder Erektion noch
Ejakulation, und statt eines wollüstigen Gefühls stellte sich jeweils ein unangenehmes,
geradezu paralgisches ein. Dadurch blieb X. vor Masturbation bewahrt. Dafür stellte sich
vom 20. Jahre ab beim Turnen am Reck, beim Klettern an Tauen und Stangen häufig eine mit
starkem Wollustgefühl verbundene Ejakulation ein. Sehnsucht nach sexuellem Verkehr mit
Weibern (konträr sexuale Empfindungen hat Pat. nie gehabt) trat bisher nie auf. Als ihn,
26 Jahre alt, ein Freund zum Koitus drängte, zeigten sich "angstvolle Unruhe und
entschiedener Widerwille" schon auf dem Wege nach dem Lupaner, und von Aufregung,
Zittern an allen Gliedern und Schweissausbruch kam es zu keiner Erektion. Bei mehrfacher
Wiederholung des Versuches dasselbe Fiasko, nur waren die seelischen und körperlichen
Erregungserscheinungen nicht so heftig wie das erste Mal.
Libido war nie vorhanden. Masochistische Phantasien zum Gelingen des Aktes zu verwerten,
gelang Pat. nicht, weil seine geistigen Fähigkeiten in solcher Situation "wie
gelähmt seien und er die zu einer Erektion nötigen intensiven Vorstellungen" nicht
zustande bringe. So gab er, teils aus mangelnder Libido, teils aus mangelhaftem Vertrauen
ins Gelingen, weitere Koitusversuche auf. Nur gelegentlich befriedigte er in der Folge
seine schwache Libido anlässlich Turnübungen. Gelegentlich von spontanen oder
veranlassten masochistischen Phantasien (im wachen Zustand) kam es wohl zu Erektion, nie
mehr aber zu Ejakulationen.
Pollutionen erfolgten alle 6 Wochen.
Pat. ist eine intellektuell hochstehende, feinfühlige, etwas neurasthenische
Persönlichkeit. Er klagt, dass er in Gesellschaft meist das Gefühl habe, aufzufallen,
beobachtet zu werden, bis zu Angstzuständen, obwohl er sich bewusst sei, dass er sich
derlei nur einbilde. Aus diesem Grund liebe er die Einsamkeit, zumal da er befürchten
müsse, dass man auf seine sexuelle Abnormität komme.
Seine Impotenz sei ihm peinlich, da seine Libido fast Null sei, gleichwohl würde er eine
Sanierung seiner Vita sexualis für das grösste Glück halten, da davon im sozialen Leben
so viel abhänge und er sich dann gewiss sicherer und männlicher in der Gesellschaft
bewegen würde.
Seine jetzige Existenz sei ihm eine Qual, ein solches Leben eine Last.
Epikrise:
(Heriditäre) Belastung. Abnorm früh sich regendes Sexualleben. Schon mit 7 Jahren wollüstig und entschieden masochistisch empfundener Anblick von rittlings auf anderen sitzenden Knaben (sexuelle und perverse Betonung einer an und für sich nicht den normalen Menschen sexuell erregenden Situation) zugleich mit Geruchsvorstellungen.Beobachtung 52
. X., 28 Jahre, Literat, belastet, von Kind auf sexuell hyperästhetisch, bekam mit 6 Jahren Träume, es prügle ihn ein Weib ad nates. Er erwachte dabei jeweils in höchster wollüstiger Erregung und gelangte so zur Onanie. Mit 8 Jahren bat er einmal die Köchin, sie möge ihn durchprügeln. Vom 10. Jahre ab Neurasthenie. Bis zum 25. Jahre